Der Feind ganz nah - Gewalt in der Familie

Autor*in
Clay, Susanne
ISBN
978-3-401-02744-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
207
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2009
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
5,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Matthias erzählt im Rückblick von seiner Kindheit. Der Vater hat gegen ihn und seine Mutter oft und unvorhergesehen Gewalt angewandt. Bis die Mutter ihren Mann verlässt, vergehen Jahre der Angst, die irreparable psychische Schäden bei den Kindern zurücklassen.

Beurteilungstext

Gewalt in der Familie ist ein Thema, das selten angesprochen und meist verschwiegen wird. Dieses Buch macht auf das Problem aufmerksam. Es ist wie ein Rückblick aufgebaut. Der Ich-Erzähler Matthias berichtet von dem Leben als Kind mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester Frederike. Sein Vater verprügelt ihn und seine Mutter. Es ist so schlimm, dass er oft Angst hat, in der Nacht ins Bett macht oder schweißgebadet aufwacht. Oft hat er Angst vor dem Vater und auch Angst um seine Mutter. Nach jedem Verprügeln will Matthias, dass seine Mutter den Vater verlässt. Das ist seine einzige Möglichkeit. Als Kind ist man den Eltern hilflos ausgeliefert. Für den Leser wird dies erschreckend deutlich. Nach außen soll der Schein einer heilen Familie aufrecht erhalten werden und das Bitten um Hilfe wird mit Prügeln bestraft.
Es gelingt dem Autor, Matthias und seine Schwester als ganz normale Kinder darzustellen, die nicht perfekt sind. Sie kommen auch mal zu spät oder sind nicht überglücklich über jedes Weihnachtsgeschenk wie jedes Kind. Damit wird erreicht, dass die Leser sich in den Kindern wiederfinden können. Für Matthias und seine Schwester hat das familiäre Geschehen aber weitreichende Auswirkungen. Auch nachdem die Mutter mit den 2 Kindern ausgezogen ist, können sie das Geschehene nur schwer vergessen. Hierdurch zeigt sich, wie tief die Wunden sitzen und das Gewalt bei Kindern zu irreparablen psychischen Schäden führt. Oft haben Kinder in Familien, in denen Gewalt ausgeübt wird, viel Angst davon zu erzählen und um Hilfe zu bitten, da sie Strafen von zu Hause erwarten. Dafür gibt es am Ende des Buches Adressen, an welche man sich mit derartigen Problemen wenden kann.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von T-CR.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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