der einzelgänger

Autor*in
Wolf, K.P.
ISBN
978-3-8337-1851-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
Verlag
Jumbo
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2007
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der 13-jährige Einzelgänger Kai springt vom Dach seiner Schule. Seine Mitschüler geraten in Mobbingverdacht und forschen selbst nach den Ursachen.

Beurteilungstext

Klaus-Peter Wolffs Kriminalgeschichte ist harter Tobak für die jungen Hörer. Ohne zu viel verraten zu wollen, muss man doch sagen, dass die sehr schwere psychische Erkrankung von Kais Mutter und die daraus resultierende unberechenbare Bedrohung aller beteiligten Kinder für die Hörer nur schwer einzuordnen ist. Jugendliche ohne Erfahrung mit psychisch Kranken sind mit einem solch krassen Fall sicher überfordert.
Die Geschichte von Kai und seinen Mitschülern ist spannend erzählt, weist aber auch einige logische Mängel auf. Warum wehren sich die jugendlichen Opfer so dilettantisch gegen die Angriffe von Kais Mutter? Warum geben sie bei einem Besetztzeichen in der Notrufzentrale sofort auf und vergeuden wertvolle Zeit in der S-Bahn? Die jungen Ermittler sind mal voller guter Ideen, mal gehen sie vor wie die Trottel. Außerdem ist besonders die Person des leitenden Kommissars ein wenig klischeehaft geraten.
Wichtigstes sozialkritisches Element der Erzählung ist die Rolle Kais in der Klasse. Er ist ein Außenseiter, nicht unbeliebt, aber ohne Anschluss. Sein Selbstmordversuch rüttelt zumindest einige seiner Mitschüler auf. Sie besinnen sich auf ihre menschliche Verantwortung für einander und werden aktiv.
Maxi Wolf hat eine sehr angenehme Vorlesestimme. Auch wenn sie manchem Charakter nicht ganz die passende Tonlage zuordnet, lässt es sich ihr gut zuhören.
Leider ist das Booklet nur lose in das offene Cover eingelegt und geht so leicht verloren.
“der einzelgänger” weist eine Diskrepanz auf zwischen dem Alter der Protagonisten und dem Schwierigkeitsgrad des Handlungsfortgangs auf der einen Seite, der etwa dem Niveau der 7. bis 8. Klasse entspricht, und der Problematik der Erkrankung von Kais Mutter auf der anderen Seite, die erst für etwa 16-Jährige zu bewältigen ist, für die wiederum der Rest der Erzählung nicht anspruchsvoll genug ist.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Spra.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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