sklaven und herren
- Autor*in
- Wolf, K.P.
- ISBN
- 978-3-8337-1852-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- –
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die vier 13-jährigen Freunde treffen im Freundeskreis auf Merkwürdigkeiten. Sie gehen denen nach und geraten dabei schnell selbst mitten in einen “Sklavenhandel” zwischen älteren und jüngeren Schülern. Als Druckmittel werden Handyfilme benutzt und anfangs noch kleinere Verbrechen, die die unter 14-jährigen Schüler begehen müssen, weil sie sich damit dem “Sklavenhalter” in die Finger geben, selbst aber noch straffrei sind. Die finale Katastrofe kann gerade noch abgewendet werden.
Beurteilungstext
Maxi Wolf spricht mit ihrer jungen Stimme etwas atemlos gehetzt den Krimi. Die 13-jährigen Helden charakterisiert sie so unmittelbar und glaubhaft. Durch ihr Tempo geraten nur die Pausen zwischen den unterschiedlichen Kapiteln und damit Handlungsorten und -Personen zu kurz, so dass der Zuhörer - also wenigstens ich - öfters irritiert wird, wo jetzt eigentlich wer handelt. Dieser Verwirrung hat der Autor aber mit spätestens im zweiten Satz erfolgenden notwendigen Klärungen entgegen gewirkt, so dass dem Verständnis kein ernsthaftes Hindernis im Wege steht. Maxi Wolfs Stärke liegt in der Betonung der Dialoge, weniger in den beschreibenden Teilen, die sie im Bemühen um klare Beschreibung dessen, von dem gerade die Rede ist, nach einem immer gleichen Betonungsmuster spricht.
Das Thema der Handyfilme, einher gehend mit Erpressung und Erniedrigung der Opfer, hat hier ein geeignetes Medium gefunden: Jeder begreift, dass derlei Handlungen kriminell sind, auch, dass es schwierig ist, der Urheber habhaft zu werden. Noch viel eindringlicher aber ist die Schilderung des Beginns: wie schnell kann jeder Opfer werden und wie leicht ist jedes der Opfer versucht, die Sache für sich zu behalten, weil sie einfach peinlich, erniedrigend ist und es so immer tiefer in die Chose gerät.
Zwei der Freunde geraten selbst in die Abhängigkeit des Erpressers, erst als der Dritte auf ein Scheingeschäft eingeht, erscheint eine Aufklärung möglich. Das Eingreifen der Erwachsenen aber verhindert im letzten Augenblick die drohende Katastrofe. Nur weil ein 11-jähriges “Opfer” endlich den Schritt an die Öffentlichkeit gewagt hat, reagieren die Erwachsenen: die Polizei und ein Lehrer. Zuvor nahmen sie das Gerede der Jugendlichen nicht ernst.
Mehreres lässt sich für Schüler aus diesem immer spannender werdenden Krimi lernen, in geeigneten Dosen verabreicht (die moderne Technik lässt gezielte Zugriffe auf die einzelnen Sequenzen heute ja zu), kann ich mit vielerlei Unterrichtssituationen vorstellen, wo dieses Hörspiel in der Schule verwendet werden kann. Und einfach so kann man es sich natürlich auch anhören - die gut zwei Stunden Zeit sollte man dann allerdings schon haben.