Der Duft der Dinge - Die Geschichte eines Diebes

Autor*in
Angelo, D’
ISBN
978-3-8369-5377-1
Übersetzer*in
Dürr, Bettina
Ori. Sprache
Italienisch
Illustrator*in
Marinoni, Antonio
Seitenanzahl
52
Verlag
Gerstenberg
Gattung
BilderbuchKrimiSachliteratur
Ort
Hildesheim
Jahr
2011
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Dieb Velluto steigt gegen Abend in ein fremdes Haus ein. Die Bewohner sind alle da und gehen ihren jeweiligen Verrichtungen nach. Velluto beobachtet sie und stiehlt Düfte.

Beurteilungstext

Er stiehlt keine Parfümflakons, sondern tatsächlich den Duft der Dinge. Er beobachtet die Mutter, sie ist Tänzerin - und nimmt den Geruch nach Theater an ihr wahr. Er riecht den Kaffeeduft, der aus der Küche dringt und schmeckt das Curry des Essens auf seiner Zunge. Doch er kann noch viel mehr wahrnehmen, er riecht, ob jemand seiner Arbeit gern nachgeht oder wer ein Schmuckstück früher getragen hat.
Auf diese Art und Weise arbeitet er sich durch das Haus, nimmt viele Informationen über die dort lebenden Menschen auf und verlässt das Haus wieder - ohne mehr als eine Nase voll Duft mitgenommen zu haben - wenn er feststellt, dass er sich nicht im richtigen Haus befindet. Er ist auf der Suche nach dem Haus seiner Kindheit, denn er will erfahren, wer er selbst ist.
Diese poetische Geschichte, die dem Duft der Dinge viel mehr Bedeutung und Raum einräumt als wir es normalerweise tun, zieht einen unwillkürlich in seinen Bann. Der Dieb streift unerkannt durch die Wohnung - das könnte Angst machen. Doch die leichten Zeichnungen des eleganten Interieurs - im hellen Licht - weisen deutlich darauf hin, dass der Dieb keine Gefahr darstellt, auch wenn er maskiert ist. Das Buch wirft die interessante Frage danach auf, wer bin ich und inwieweit geben die Dinge, die mich umgeben, mit denen ich mich umgebe, darüber Auskunft?
Es handelt sich ohne Frage um ein Bilderbuch, das es Kindern schwer macht, Zugang zu finden. Die dargestellte Lebensumwelt ist kaum die ihre, der dunkle Fremde, der durch die Räume schleicht, um sich selbst zu finden, die doch recht langen, poetischen Texte, das alles weist darauf hin, dass sich das Buch auch an erwachsene Bilderbuchfans richtet, doch das allein wäre zu kurz gegriffen. Hier bietet sich Kindern die Möglichkeit, die Welt einmal nicht mit ihren Augen, sondern durch ihre Nase zu betrachten, was durchaus reizvoll sein kann.

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Diese Rezension wurde verfasst von Ht.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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