Der Clown sagte nein

Autor*in
Damjan, Mischa
ISBN
978-3-314-10583-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kuhlmann, Torben
Seitenanzahl
32
Verlag
Nord-Süd
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
Zürich
Jahr
2021
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiKlassenlektüreVorlesen
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

„Der Clown sagte Nein“ ist ein ungewöhnlicher, weil auch gar nicht so bekannter Klassiker der Kinderliteratur des 20. Jahrhunderts. Das Bilderbuch erzählt von einem Clown, der eines Tages die Nase voll vom fremdbestimmten Zirkusdasein hat und kurzerhand mit seinen tierischen Freunden einen eigenen Zirkus gründet. „Der Clown sagt Nein“ ist zugleich ein Gründungsdokument des NordSüd Verlags, das seit seiner Erstausgabe 1961 in insgesamt vier Versionen veröffentlicht wurde, zuletzt in der hier besprochenen, von Torben Kuhlmann illustrierten Ausgabe von 2021.

Beurteilungstext

Aber der Reihe nach: 1961 gründet Dimitrije Sidjanski in Zürich den NordSüd Verlag – und veröffentlicht dort als ersten Band unter dem Pseudonym Mischa Damjan „Der Clown sagt Nein“. Mit dieser Geschichte erzählt Sidjanski eigentlich von sich selbst: Der Verlag gibt ihm die Freiheit, seine eigenen Geschichten so zu erzählen, wie er es will, und auch anderen diese Freiheit zu ermöglichen. Illustriert wird diese Ausgabe vom Avantgardisten Gian Casty. Zum 25. Verlagsjubiläum überarbeitet Sidjanski seinen Text und veröffentlicht ihn nun in einer vom berühmten polnischen Bilderbuchkünstler Józef Wilkon illustrierten Fassung. Zum 40. Jubiläum illustriert Christa Unzner die dritte Ausgabe – und zum 60. Jubiläum hat sich Torben Kuhlmann an den Text gewagt.
Dieser Versuch ist äußerst gelungen. Die Geschichte der Zirkusrebellen, die sich von ihren tyrannischen Zirkusdirektoren lossagen, mit Gelegenheitsarbeiten Geld für ihren eigenen „Zirkus für Kinder, Poetinnen & Poeten“ verdienen und diesen dann unter lautem Jubel des kindlichen Premierenpublikums gründen, ist ohnehin herzerwärmend. Kuhlmanns realistischer und aufgeräumter Zeichenstil verdeutlicht in großformatigen, ein- oder zweiseitigen Illustrationen den Handlungsablauf und vermittelt eine klare Vorstellung von den handelnden Figuren. Charmant sind insbesondere die auf dem Vorsatzpapier und zwischendurch eingesprengten Plakatzeichnungen, auf denen die Hauptfiguren vorgestellt werden: der Esel Theodor, der Löwe Gustav, die Giraffe Luise, der Hund Otto, das tanzende Pony Ferdinand und natürlich der Clown Petronius.
Faszinierend ist es auch, alle vier Ausgaben nebeneinander zu legen. Sie spiegeln nicht nur 60 Jahre Verlagsgeschichte, sondern auch unterschiedliche künstlerische Zugänge und sich wandelnde Buchdruckkonventionen (so ist der Einband der Kuhlmann-Ausgabe matt gedruckt, wo die anderen Ausgaben in Hochglanz daher kommen, die Casty-Ausgabe gar in einen eigenen Schutzeinschlag gefasst). Wo Kuhlmann zu einem (in Ansätzen photo-)realistischen Stil mit aufgeräumter Bildkomposition neigt, sind Castys breitpinselige Tusche-Zeichnungen kindlich-abstrakt, während Wilkon in seinen rundlichen Buntstift-Tusche-Kreide-Zeichnungen das Clowneske der Hauptfigur betont, während die anderen Figuren sich in die erdfarbenen Hintergründe einfügen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Philipp Schmerheim; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 31.01.2024

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