Der Blackthorne Code. Das Vermächtnis des Alchimisten
- Autor*in
- Sands, Kevin
- ISBN
- 978-3-423-76148-2
- Übersetzer*in
- Ernst, Alexandra
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 336
- Ort
- München
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 15,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
1665: Der Apothekerlehrling Christopher Rowe lebt und lernt glücklich und zufrieden mit seinem Meister Blackthorne. Als dieser einer geheimnisvollen Mordserie an Apothekern ebenfalls zum Opfer fällt, ist es an Christopher, den Mörder zu finden, denn nicht nur, dass ihm niemand glaubt, er wird sogar für den Mörder seines Herrn gehalten.
Beurteilungstext
Um es vorweg zu nehmen: „Der Blackthorne-Code“ ist ein spannungsgeladener, historischer Kriminalroman. Der vierzehnjährige Apothekerlehrling Christopher Rowe versteht die Welt nicht mehr, als ihn sein milder und guter Lehrmeister Blackthorne eines Tages aus heiterem Himmel vor vielen Kunden wüst beschimpft, schlägt und mit einem unerfüllbaren Auftrag losschickt. Bei der Rückkehr ist der Meister tot und Christopher erkennt erst einige Tage später, dass Blackthorne ihn mit seinem Verhalten geschützt hat, damit er nicht auch ermordet wird. Allerdings glaubt niemand dem Jungen und alsbald hält man ihn für den Mörder. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als mit der Hilfe seines Freundes, dem Bäckerjungen Tom, den komplizierten Code zu entschlüsseln, den sein Meister ihm hinterlassen hat, um den Mörder zu entlarven.
Die zeitliche Verortung im dreckigen London des 17. Jahrhunderts wird von Kevin Sands als gelungene Kulisse für einen historischen Krimi genutzt. Er nutzt die politisch-gesellschaftlichen Zustände nach der Thronbesteigung von Charles II., um aus ihnen ein Komplott zu entwickeln, in das der Apothekerlehrling hineingezogen wird und das anfangs in seinem Ausmaß gar nicht absehbar ist. Dabei bietet die Anlage im Apothekermilieu einen wunderbaren Hintergrund für einen alchimistischen Geheimbund, der nach der materia prima sucht, dem Feuer des Erzengels Michael, um es für die Heilkunst fruchtbar zu machen. Letztlich steckt aber nichts anderes dahinter als ein besonders starker Sprengstoff. Gesteigert wird die Spannung durch die geheimen Codes, die der Ich-Erzähler Christopher bei seinem Meister zur Verschlüsselung der Rezepturen gelernt hat und die er nun zum Entschlüsseln der letzten Botschaft des Meisters braucht. Diese alchemistischen Zeichen sind auch als Illustrationen abgebildet, was der Anschaulichkeit zugute kommt. Darüber hinaus zeigen Details bei der Darstellung des Handwerks, dass der Autor sich intensiv mit dem Apothekerwesen der Zeit auseinandergesetzt hat.
Lobenswert ist, dass Sands seinem Roman eine Warnung voranstellt, die in ihm dargestellten Rezepte nicht auszuprobieren. Freilich kann das experimentierfreudige Jungs sicher nicht abhalten, aber zumindest ist eine Warnung da.
Man darf also auf den zweiten Band gespannt sein, der Mitte 2017 erscheinen soll.
PS: Es heißt dei gratia, nicht die gratia (S. 69).