Der Billabongkönig

Schlagwörter

• Komik/Humor
• Politik
• Streit/Konflikt

Teaser

Ein besonderer Kinderroman, der auf imponierende Weise zum Nachdenken über komplexe gesellschaftliche Konstrukte einlädt.

Beurteilungstext

Der titelgebende Billabongkönig ist das Krokodil Ben, der in einem australischem Billabong, einem Flussarm, herrscht und entsprechend über sehr viel Macht verfügt. Allerdings sind die Krokodile auf Krokodilwächter angewiesen, eine Vogelart, die in den Mäulern von Krokodilen nach Nahrung suchen und diese reinigen. Und da sich Ben übel im Mund verletzt hat, braucht es den weltbesten Krokodilwächter. Ben sucht die Praxis des Krokodilwächters Kaukasius auf, der ihm tatsächlich helfen kann, sich dieses aber zunutze macht und mit Hilfe eines ihm zugestandenen Freiwunsches an die Macht des Billabongs kommt. Zwischendurch findet sich Ben sogar in einem Gefängnis wieder und es braucht die Hilfe loyaler Freunde, um den machtstrebenden Fängen Kaukasius‘ zu entkommen und demokratische Grundstrukturen aufzubauen.

Der Kinderroman verhandelt mit Alleinherrschaft, Ohnmacht, Widerstand und Demokratie sehr komplexe Themen. Dies aber stets mit einem humorvollen Grundton, der die fabelhafte Geschichte zu tragen weiß. Insbesondere die Dialoge zwischen verbalsprachlicher Erzählinstanz und Billabongkönig Ben tragen zu diesem witzigen Charakter bei. Diese Dialoge drängen sich zum szenischen Vorlesen auf. Der stürmische Erzählduktus der Geschichte passt wunderbar zu dessen dramaturgischen Aufbau, erweist er sich doch als dynamischer Treiber der Handlungsabfolge, dem sich Rezipierende vermutlich nicht so schnell entziehen können. Ein Buch, das, mal begonnen, nicht so schnell aus der Hand gelegt werden kann.