Der Billabongkönig

Autor*in
Kröner, Matthias
ISBN
978-3-407-75641-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Braun, Mina
Seitenanzahl
162
Verlag
Beltz & Gelberg
Gattung
Buch (gebunden)Märchen/Fabel/Sage
Ort
Weinheim
Jahr
2022
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Vorlesen
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Billabongkönig ist ein Krokodil, das stolz über seinen Sumpf herrscht. Trotz seiner Größe und Stärke hat er Angst vor dem Krokodilwächter Kaukasius. Das ist ein kleiner Vogel, der, wie die anderen Krokodilwächter auch, die Zähne aller Krokodile sauber hält und sich dabei besonders geschickt anstellt. Kaukasius ist machthungrig und durchtrieben, denn er will alle seine Konkurrenten ausschalten. Und so bekommt Billabongkönig eines Tages von Kaukasius den schrecklichen Befehl, den 4.000 Kilometer entfernt lebenden Krokodilwärter Roger umzubringen.

Beurteilungstext

Das Krokodil Billabongkönig, genannt Ben, hat trotz seiner Größe und Stärke Angst vor dem Krokodilwächter Kaukasius. Das ist ein kleiner Vogel, der besonders geschickt darin ist, die Zähne der Krokodile sauber zu halten. Als Lohn für die erfolgreiche Behandlung einer schmerzhaften Zahnentzündung willigt Ben per Unterschrift ein, Kaukasius künftig einen nicht näher definierten „Freiwunsch“ zu erfüllen. Und so bekommt Ben nach einiger Zeit den Befehl, Kaukasius' weit entfernt lebenden Konkurrenten zu töten. Nach anfänglicher Weigerung begibt sich Billabongkönig widerstrebend auf die weite Reise nach Mikronesien, denn es herrscht das ungeschriebene Gesetz, dass Krokodile keine Krokodilwächter fressen dürfen. Als er Rogi, den Krokodilwächter, endlich gefunden hat, nimmt Ben diesen als netten, zuvorkommenden Vogel wahr und empfindet es als Unrecht, Rogi umzubringen. So schwimmt er unverrichteter Dinge zurück in seine Heimat.

Dort hat Kaukasius endgültig die Macht ergriffen. Er spielt sich als Alleinherrscher über die Tiere auf und lässt Ben festnehmen, weil dieser seinen Auftrag nicht erfüllt hat. Ben verbringt viele Tage im Gefängnis und ist sehr einsam. Doch eines Tages bekommt er Besuch von einem Krokodilwächterkind, das darunter leidet, dass alle Krokodilwächter aus Angst vor Kaukasius untergetaucht sind. Es sagt zu seiner Mutter: „Mama, das mag ich nicht an Erwachsenen. Eure Sturheit! Wollen wir wieder in Freiheit leben oder sollen wir uns dauernd verstecken?“ Während die anderen Tiere eingeschüchtert sind und Angst vor Kaukasius haben, schlägt sich das Krokodilwächterkind auf Kaukasius' Seite. Langsam beginnen andere Tiere, sich zu solidarisieren und schließlich kommt es zu einem Machtkampf zwischen den beiden Lagern. Dabei geht es um Recht und Unrecht, Machtmissbrauch und Demokratie, Mut und Zusammenhalt. Große, wie das starke Krokodil Patrick, das Kaukasius' Befehl gehorchend die kleinen Vögel auffrisst, machen die Erfahrung, dass sie nichts ausrichten können, wenn viele Kleine, wie z.B. die Krokodilwächter oder die Rochen, sich verbünden und gemeinsam, auf eine kreative, ihnen mögliche Weise, Widerstand leisten.

Der Schreibstil ist lebendig und humorvoll. Eine Erzählstimme führt durch die Handlung und lässt dabei viele der Figuren selbst zu Wort kommen. Die Erzählstimme wird häufig von Billabongkönig unterbrochen, der die Schilderung auf launige Weise kommentiert, ihr widerspricht oder sie ergänzt. Bens Stimme ist durchgängig als roter Schriftzug erkennbar. Durch diesen literarischen Kniff erscheint es fast so als wäre Billabongkönig selbst anwesend.

Die Geschichte eignet sich zum Vorlesen für Kinder ab sechs Jahren und für geübte Leserinnen und Leser ab der 3. Klasse. Das Buch ist ansprechend gestaltet und viele der Figuren wurden von Mina Braun in einer Art Collagen-Technik ausdrucksstark und farbenfroh illustriert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Christine Dr Lehmann; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 03.11.2022

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