Der Besuch

Schlagwörter

• Angst
• Familie
• Freundschaft

Teaser

Elise ist ängstlich und allein. Doch eines Tages gerät ihr Alltag durcheinander und alles verändert sich.

Beurteilungstext

Elise lebt seit vielen Jahren allein. Sie ist ängstlich. Zum Beispiel hat sie Angst vor Spinnen. Jeden Tag putzt sie das Haus. Denn ordentlich soll es natürlich sein. Doch eines Tages, als sie gerade lüftet, fliegt etwas seltsames zum Fenster herein: Ein Papierflugzeug. Das muss weg, beschließt Elise und verbrennt es im Ofen. Am nächsten Tag steht ein Junge vor der Haustür. Als er seinen Flieger nicht bekommt, fragt er nach der Toilette und schließlich bleibt er den Tag bei Elise: Sie erzählt von ihrer Vergangenheit, liest ein Buch vor und sie spielen und essen gemeinsam. Am Ende ist Elise richtig traurig, als der Junge gehen muss. Aber sicherlich kommt er wieder. Und bis dahin hat Elise auch schon einen Plan zur Wiedergutmachung.
Antje Damms Geschichte lebt besonders vom Zusammenspiel des Textes mit den Bildern. Letztere sind Fotos von kleinen Papierkonstruktionen, die die erzählten Szenen ins Bild setzen. Dadurch verbindet sich der grafische Charakter der Illustrationen mit dem räumlichen Eindruck einer Theaterbühne. Anfangs sind die Bilder fast ausschließlich farblos. Aber mit dem Jungen kommt Farbe in die Szene, die sich bald auch auf Elise und ihre Wohnung überträgt. Schließlich leuchtet alles in den prächtigsten Farben.
Geschickt überlappen sich in diesem Buch die Ebene der Handlung und der emotionalen Konstitution der Protagonistin Elise. Diese wird in Form der Farben ins Bild transferiert. Dadurch erhält die Darstellung eine zweite Sinnebene jenseits des Texte und der reinen Handlungsabbildung im Bild. So wird diese sensible Geschichte zum vielschichtigen Erlebnisraum, dessen Sinnangebot vielfältige Deutungen zulässt. Sehr zu empfehlen.