Der 13. Gast

Autor*in
Lassiter, Rhiannon
ISBN
Übersetzer*in
Schindler, Nina
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
445
Verlag
FISCHER Schatzinsel
Gattung
Ort
Frankfurt am Main
Jahr
2013
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Evangeline Chance wächst in einem englischen Herrenhaus bei ihrem Großvater auf. Aufgrund ihrer eigenartigen Verhaltensweisen ist sie bei den Klassenkameraden alles andere als beliebt. Als sich die nahen Verwandten am 1. April, Evangelines 16. Geburtstag, zu einem Festessen treffen, stellt das Mädchen mit Schrecken fest, dass für sie kein Platz an der Tafel eingeplant ist. Erst im Verlauf des Romans wird Evangeline bewusst, dass sie ein Geist ist, der nicht um die Umstände seines Todes weiß.

Beurteilungstext

Der Geisterroman spielt in der aktuellen Zeit, sodass Jugendliche eine Vielzahl an typischen Lebensgewohnheiten wiedererkennen werden, die auch unser Leben prägen. Durch die Vermischung der modernen Welt mit dem Übernatürlichen entsteht eine moderne, grauenerweckende Geistergeschichte, die sich um die Protagonistin Eva rankt. Die gesellschaftliche Außenseiterin, von den Klassenkameraden gemobbt und von der eigenen Verwandtschaft verschmäht, lebt zurückgezogen bei ihrem geliebten Großvater in einem alten Herrenhaus. Dort fühlt sie sich durchaus wohl, auch da für sie der Kontakt zu den Geistern des Hauses Abwechslung bietet. Als sie jedoch an ihrem 16. Geburtstag, der gleichzeitig den 16. Todestag ihrer Mutter ist, bei einem Festessen als 13. Gast nicht an der Tafel berücksichtigt wird, ist sie mehr als enttäuscht. Dass sie die anderen gar nicht wahrnehmen, kränkt das Mädchen, das erst nach und nach versteht, dass sie lediglich als Geist agieren kann. Doch wann und unter welchen Umständen ist Eva gestorben? Dieser Frage versucht nicht nur sie auf den Grund zu gehen. Als die Verwandten das Herrenhaus als Touristenattraktion herrichten lassen und die Besuchersaison beginnt, ereignet sich ein Unglücksfall nach dem anderen, welche nicht nur in Eva, sondern auch in den auf dem Schloss jobbenden Zwillingen Kyra und Kyle die Detektivinstinkte herausfordern. Und je mehr die drei über das Schicksal der Verunglückten herausfinden, desto tiefer stoßen sie in die Welt der Geister und der Hexe, die das Haus der Chances verflucht hat, vor.
Durch den teilweise raschen Wechsel der Handlungsplätze, die nahezu alle komplett mit dem verfluchten Herrenhaus in Verbindung stehen, und die zunehmende Zahl an offenen Fragen steigt die anfänglich eher schleppende Spannung im Verlauf stetig an, um schließlich am Ende eine durchaus unerwartete Wendung zu nehmen. Obwohl einige der Handelnden eher platte Charaktere haben, wird der jugendliche Leser durchaus in den Bann des Plots gezogen. Das Leben der Zwillinge und Evas Rolle als Außenseiterin wird vielen allzu bekannt vorkommen. Auch in der Sprachgestaltung bedient sich die Autorin einer alterstypisch-flüssigen Ausdrucksweise, die gelegentlich in slanghafte Formulierungen abrutscht. Eben durch das Handlungsfeld in der modernen Welt erscheint das verfluchte Herrenhaus umso mysteriöser.
Wer einen niveauvollen Jugendroman mit thematischem Tiefgang sucht, der ist bei ""Der 13. Gast"" falsch; wenn jedoch ein spannendes Lesevergnügen im Vordergrund stehen soll, dann kann der Geisterroman von Rhiannon Lassiter trotz kleinerer Längen im Hauptteil durchaus reizen. Auch das magisch-dunkel gestaltete Cover lädt zum Lesen ein und das dort befindliche Ornament-Motiv ziert eine jede Doppelseite des Romans.
Der 445 Seiten starke Gruselkrimi ist aufgrund der Länge und des dynamischen Aufbaus eher als private Lektüre an Vielleser im Alter zwischen 12 und 16 Jahren gerichtet; als Klassenlektüre erscheint ""Der 13. Gast"" durch die doch beschränkte, kaum diskussionswürdige Thematik nicht geeignet.

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Diese Rezension wurde verfasst von ch.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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