Das unendliche Licht

Autor*in
Finn, Thomas
ISBN
978-3-473-35260-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
446
Verlag
Ravensburger
Gattung
Fantastik
Ort
Ravensburg
Jahr
2006
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In dem Jungen Kai schlummert eine geheimnisvolle Macht, die urplötzlich hervorbricht. Nur der Zauberer Eulertin vermag diese Macht in ihm zu kontrollieren und so begibt sich Kai als sein Zauberlehrling in sein Schloss, erlebt schwere Stunden, so manches Abenteuer und kann am Ende helfen, die Menschheit zu retten.

Beurteilungstext

Der angehende Irrlichtjäger Kai versucht, ein Irrlicht anzulocken. Doch es passiert etwas Außergewöhnliches: in Wut geraten spielt er wie in Rage auf seiner Flöte und nicht eines sondern gleich mehrere Irrlichter erscheinen - und verschmelzen ineinander. Die Freude ist groß - doch gleichzeitig fühlt Kai einen großen Hunger.
Die Freude über den guten Fang und den Einstand als Irrlichtjäger vergeht Kai schließlich beim Sternschnuppenfest: Untote Piraten tauchen auf und stehlen die Irrlichter. Mehr noch: Eines von Kais Exemplaren ist so groß, dass sie das besondere Interesse des Kapitäns Mort Eisenhand wecken. Die Piraten machen sich auf zur Mühle, wo Kais Großmutter allein und wehrlos schläft. Zusammen mit der mysteriösen Dystariel und dem Elfen Fi versucht Kai, die Skelett-Piraten aufzuhalten, doch sie kommen zu spät: Kais Großmutter ist tot. In Wut geraten entfacht Kai ein wahres Inferno und bricht zusammen. Ohne einen Verwandten in seinem heimatlichen Lychtermoor wird Kai vom Elfen die Elbe hinauf nach Hammaburg mitgenommen. Es stellt sich heraus, dass Kai ein ernstes Problem hat: was immer es ist, es ist enorm hungrig und Kai frisst alles in sich hinein, was er finden kann.
Der berühmte Däumlingszauberer Thaddäus Eulertin, offenbart ihm dann, dass in Kai große magische Macht ruht. Oder vielmehr eben nicht ruht - und dummerweise ist diese Magie wild und unkontrolliert. Kais einzige Überlebenschance ist es, Eulertins Lehrling zu werden und die Kraft unter Kontrolle zu bringen, bevor sie ihn ausbrennt. Eine schwere Zeit bricht für Kai an, denn der Meister fordert seinem Lehrling viel ab. Nach einigen Wochen hat Kai gelernt, mit den Anforderungen zu Recht zu kommen. Eulertin und Kai kommen sich näher, der Zauberer weiht ihn sogar in die Geheimnisse des bevorstehenden Krieges zwischen der Nebelkönigin Morgoya und der restlichen Welt ein.
Als der Krieg losbricht befindet sich Kai mittendrin. Am Ende hilft Kais in richtige Bahnen gelenkte Zauberkraft mit, die Menschheit und Hammaburg zu retten.

Das Buch beginnt mit einer scheinbar normale Situation: Ein Junge muss beweisen, dass er alt genug ist, um Irrlichter fangen zu können. Dass ihm dies besonders gut gelingt, freut einen. Fantastisch mutet hierbei noch nichts an. Erst, als viele Untote auftauchen (gruselig!!) beginnt man als Leser zu ahnen, dass das Märchen erst richtig losgeht. Düstere Gestalten, Kais Angst und die enorme Kraft in ihm, die gefüttert werden will fesseln den Leser unwillkürlich an ein Geschehen, das sich zunächst immer verworrener darstellt. Angekommen bei dem Zauberer Eulertin merkt man langsam, was Kais wahre Bestimmung ist: Seine eigene Magie soll entwickelt, vollendet werden, damit er sie in den Dienst der Menschheit stellen kann. Dass dies nicht einfach verläuft, ist klar.
Thomas Finn reitet mit diesem lesenswerten Buch auf der Harry Potter Welle mit. Zauberer, Menschen, kuriose Wesen, und die große Bedrohung aller - all das findet sich dort auch. Interessant ist der Hintergrund des Romans, denn vieles spielt sich in Hammaburg ab. Die Parallele zu Hamburg ist natürlich gewollt und wird auch durch maritimes, norddeutsches Flair bis in manche Dialoge hinein ("da nich für") gepflegt.
Für ein Jugendbuch sicher angebracht gibt es hier nicht die Fülle von Charakteren oder Hintergrundinfos, die manch anderes Werk dieser Literaturgattung ausmachen. Damit wäre es auch zu einem schwer zu lesenden Buch für Jugendliche geworden. Allein so sind die stolzen 445 Seiten nur lesegewöhnten und interessierten Jugendlichen zuzumuten. Ein wirkliches Jugendbuch ist es aber offensichtlich doch, denn wohin sich Kai entwickeln soll, wird einem (Erwachsenen) schnell klar. Der Handlungsrahmen ist aber dennoch liebevoll ausgestaltet und Kai eine sympathische Figur, mit der man gern mitleidet und mitfiebert. Sprachlich ist es auf mittlerem Niveau gehalten. Lange, unüberschaubare Sätze sind die Ausnahme und auch Passagen, in denen der Leser Durststrecken zu überwinden hat, fehlen glücklicherweise.
Alles in allem ein Buch, das für spannende Lesestunden sorgen kann, den jugendlichen Leser nicht überfordert und an dessen Ende man ahnt: Das war nicht der letzte Teil dieses Fantasy-Romans.

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Diese Rezension wurde verfasst von GM.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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