Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen
- Autor*in
- Ryan, Jeanne
- ISBN
- 978-3-570-16271-2
- Übersetzer*in
- Ohlsen, Tanja
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 318
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2013
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 14,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die zurückhaltende Vee bewirbt sich für die Teilnahme an dem Internet-Spiel Risk, wo Teenager verrückte Sachen anstellen sollen, sich dabei filmen und ins Netz stellen. Ein anonymes Publikum bewertet die so genannten Challenges. Man kan tolle Preise gewinnen, je weiter man kommt, umso höher werden die Preise angesetzt. Vee kann der Verlockung nicht widerstehen und gerät in den Sog einer kaum aufzuhaltenden Cyberüberwachungsmaschinerie der schlimmsten Art...
Beurteilungstext
Mit dem vorliegenden Jugendbuch gelingt der jungen Autorin eine aufrüttelnde Mahnung an alle handysüchtigen Jugendlichen, die sich zu jeder Zeit und an jedem Ort gedankenlos ins Internet einloggen, viele private Dinge über Facebook posten und sich nicht darüber im Klaren sind, wie durchsichtig und wie manipulierbar sie sich damit machen. Denn darum geht es im Roman, wie sehr die Manipulierbarkeit der jungen Menschen gestiegen ist, angestachelt von einem anonymen Publikum, motiviert durch zu viele verlockende Preise.
Genau das passiert der eigentlich schüchternen Vee, Protagonistin im Buch. Ihr werden zunächst in den Rollen der männlichen Mitspieler nur weitere Opfer des Cyberwahnsinns zur Seite gestellt, bevor Vee den Kampf gegen die Maschinerie der Jeder-gegen-Jeden Cyberplattform aufnimmt. Um die Vielfältigkeit der Charaktere an dieser Stelle hervorzuheben, lässt die Autorin völlig unterschiedliche Jugendliche gegeneinander antreten - mit komplett verschiedenen Biographien und sozialem Hintergrund. Genau damit erzeugt sie eine unglaublich dichte Spannung, denn der Leser versucht während der Lektüre zu ergründen, wer von den Jugendlichen das meiste Aggressionspotential besitzt.
Am Ende begreift Vee wie auch der Leser, dass dieser Wahnsinn mit Einzelkämpfern nicht zu stoppen ist und dass es auf jeden einzelnen Charakter ankommt, sich dagegen zu wehren oder aber gar nicht erst auf solche Verlockungen einzugehen.
Schuldig hierbei auch ganz klar herausgearbeitet, der große Anonymus, die unzähligen Zuschauer, die getreu dem Motto “Big Brother is watching you” an gemütlichem Ort mit ihrer Maus per Klick bestimmen, was demnächst zu geschehen hat. Perfide. Pervers. Real.
Gutes Buch, das man ernst nehmen sollte.