Das Spiel der Wünsche

Autor*in
Lehrman, Maggie
ISBN
978-3-401-60120-5
Übersetzer*in
Tophinke, Heinz
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
400
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2016
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Win ist tot. Ari war seine Freundin. Sie will den Schmerz nicht. Ein Zauber hilft ihr Win und damit den Schmerz zu vergessen. Doch war das die richtige Entscheidung? Die Zauber können noch mehr. Bist du nicht schön, macht er dich schön. Hast du immer noch keine Freunde, bindet er Menschen an dich. Wenn die Menschen doch einmal aus den Zauberkreis treten, hat das nichts mehr mit Freundschaft gemein. Denn jeder Zauber hat Nebenwirkungen, die im Voraus nicht absehbar sind.

Beurteilungstext

Win, Ari, Kay, Markos sind die wechselnden Ich-Erzähler dieser Geschichte. Das hat sein Gutes.
Es schafft Abwechslung in der Geschichte. Ereignisse erhalten zudem verschiedene Blickwinkel und die Handlungen mehr Tiefe. Hierdurch kann der Leser mitunter mehr von dem Erzählern erfahren, was sie selbst erst im Laufe der Geschichte erhalten. Auf der anderen Seite keine eine zu häufige Wiederholen aber auch zu etwas Langeweile führen. Die Akteure erzählen etwas wieder und wieder, was für den Leser vielleicht bereits verständlich ist.
Die Sprache ist sehr jugendlich formuliert. Es stellt sich hier jedoch die Frage, wird das Buch in einigen Jahren gelesen bzw. gelesen werden können. Was heute modern klingt, ist morgen oder übermorgen schon out. Die Sprache der Geschichte tritt damit mit sich selbst in einen Konflikt. Da die Ich-Erzähler jedoch immer aus ihrem Blickwinkel erzählen, bleibt scheinbar nichts anderes übrig als die aktuelle Jugendsprache zu verwenden. Durch den leichten Schreibstil fliegt man nur so durch die Seiten.
Der Autorin ist es äußerst gut gelungen, die Zauber der verschiedenen Protagonisten miteinander zu verweben. Das Cover des Buches passt perfekt zu dieser Story, denn es zeigt, wie die Zauber der Hekamistinnen wirken. Jeder Zauber nimmt Einfluss auf bestimmte Menschen, die wiederum durch eigene Zauber Einfluss auf jemand anderen nehmen. Verschiedene Zauber können sich kreuzen und zu katastrophalen Folgen führen.
Sicher haben Jugendliche ihre Probleme. Das Buch dramatisiert jedoch die üblichen Sorgen und Krisen eines Menschen in dem Alter hier durch ihre Anzahl. Manche Probleme sind nicht immer nachvollziehbar. Alle außer Diana scheinen ganze Perlenketten davon zu besitzen und damit ebenso viele Gründe für einen neuen Zauber, der sie letztlich leider nicht löst, sondern nur neue heraufbeschwört.
Die Frage des Geldes scheint in dem Buch leider keine richtige Frage zu sein. Dieses Thema sollte heute jedoch einen besonderen Schwerpunkt erhalten. Wünsche kosten in der Geschichte gleich mehrere Tausend Dollar. Wo haben die Kinder so viel Geld her: Gefunden, gestohlen? Das kann keine Lösung mit Vorbildfunktion sein. Zwar gibt es dazu Folgen in der Geschichte. Die haben jedoch nicht mit der Realität gemein.
Die Frage, wie weit man gehen würde, in einer Welt, in der alles möglich ist, wie in „Spiel der Wünsche“, ist ein interessantes Thema - besonders in Verbindung mit den Themen Freundschaft, Liebe, Geheimnisse und Verrat. Bis auf Markos Mutter wird jedoch kaum auf die Probleme der Erwachsenen eingegangen. Interessant wären deren Verknüpfungen in einer Welt mit unbegrenzten Möglichkeiten gewesen.
Kritik muss das Buch leider auch dahingehend vertragen, dass jeder Akteur versucht nur mittels eines Zaubers seine Probleme zu lösen, ohne über die eventuellen Folgen oder Konsequenzen nachzudenken. Da sie es scheinbar können, läuft jeder Charakter vor seinen Problemen davon, statt sich damit auseinander zusetzen.
Das ist ein für Jugendliche falsches Signal. Jeder hat mal kleinere, mal größere Probleme, aber durch "überdecken" lösen sich diese nicht in Luft auf, ganz im Gegenteil.
Maggie Lehrman, die Autorin, thematisiert in ihrem Buch Trauer, Wut, Angst vor dem alleine sein, Depressionen und den Tod. Auch wenn es sich um eine fantastische Erzählung handelt, sind die Lösungen aus der Geschichte keine für den Leser. Es ist keine Lösung sich nicht mit seinen Problemen auseinander zu setzen oder andere um Hilfe zu bitten. Aber vielleicht kann das auch das Buch aufzeigen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Veröffentlicht am 02.10.2016

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