Das Schwert der Göttin Band 4

Autor*in
Hoobler, Dorothy
ISBN
978-3-473-58338-6
Übersetzer*in
Hergane, Yvonne
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
221
Verlag
Ravensburger
Gattung
Ort
Ravensburg
Jahr
2008
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der 14-jährige Samurai Seikei erhält von seinem Shogun den Auftrag, den gleichaltrigen Kaiser zu überzeugen, seine Pflichten wieder aufzunehmen. Dieser hat den Palast verlassen und weigert sich nach dem Tod des obersten Priesters weiterhin Kaiser des Landes zu sein. Der bereits durch einige Abenteuer erfahrene Seikei wird mit Schwierigkeiten konfrontiert, die ihn alles aufs Spiel setzen lassen.

Beurteilungstext

Bei dem vierten Buch des amerikanischen Autorenpaares handelt es sich in erster Linie um einen auf historischen Fakten basierenden Kriminalroman, der Elemente der fantastischen Literatur aufnimmt. Schauplatz der Ereignisse ist Japan Anfang des 18. Jahrhunderts, wie sich dem sehr informativen Nachwort der Autoren entnehmen lässt, das die historisch verbürgten Fakten der Geschichte aufgreift und erklärt. Der Text selbst führt auf verständliche Weise in gesellschaftliche Strukturen, Sitten und Denken dieser doch sehr fremden Kultur ein. Detailgetreu und ausführlich werden zahlreiche Besonderheiten der Zeit und vor allem der japanischen Kultur beschrieben und in ihren Zusammenhängen erklärt.
Obwohl der Roman Elemente des Fantastischen aufnimmt, wie zum Beispiel in Form der sehr wirkmächtigen Herrscherinsignien Spiegel und Schwert, lässt er Spielraum für eine rationale Deutung dieser und belässt die Entscheidung dem Leser ihnen magische oder eher psychologische Bedeutung zukommen zu lassen, ohne dabei der Geschichte Spannung und den Reiz des Geheimnisvollen zu nehmen. Die Stärken, die das Buch auf diesen beiden Ebenen besitzt, werden jedoch leider nicht auf der Ebene der Figuren fortgeführt. Der Plot selbst ist stringent erzählt und verläuft in einem klassischen Spannungsbogen, der den Leser zu fesseln vermag, doch sind die einzelnen Figuren sehr oberflächlich gezeichnet. Vor allem die individuelle Handlungsmotivation der Protagonisten ist in einigen Situationen nicht immer stimmig. Die innere Motivation und Begründung der Hauptfiguren für die getroffenen Entscheidungen, die für den Handlungsverlauf bestimmend sind, erweisen sich als für den Leser auf einer emotional-psychologischen Ebene nicht durchgehend nachvollziehbar. Eine Identifikation mit der Hauptfigur ist sicherlich möglich, aber ein wirkliches Verständnis für das Handeln der Protagonisten ist besonders schwierig, da dem Leser die Zwänge, die aus den Regeln der fremden Kultur und Zeit erwachsen, nicht ausreichend verständlich gemacht werden. Offen bleibt, warum sich das Individuum in einigen Situationen diesen Gesetzen unterwirft, sie in anderen aber missachtet. Hier fehlen dem Roman sichtlich Qualitäten, die ein eher an literarischen Kriterien orientierter Text einfordern würde. Eine solche Oberflächlichkeit lässt sich auch in sprachlicher und stilistischer Hinsicht feststellen. Satzkonstruktionen sind meist einfach und gehen nur selten über ein, höchstens zwei eingefügte Nebensätze hinaus. Auch die Wortwahl ist einfach und wenig innovativ. Stilmittel wie zum Beispiel Metaphern werden kaum verwandt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von JA.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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