Das schwarze Kloster

Autor*in
Pestum, Jo
ISBN
978-3-522-17598-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
288
Verlag
Gabriel
Gattung
Fantastik
Ort
Stuttgart
Jahr
2003
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
0,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Kunstmaler Elias Bronny bekommt ein geheimnisvolles Fax mit dem Auftrag der Restaurierung eines mittelalterlichen Gemäldes. Das Kloster, zu dem er sich begibt, existiert aber weder auf seinem Autoatlas, noch scheint es dieser Zeit zugehörig. Elias lässt sich ein, auf ein Spiel, außerhalb dieser Zeit...

Beurteilungstext

Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen. Diese Weisheit aus Goethes “Faust” hat Jo Pestum mit seinem Roman vom “Schwarzen Kloster” beherzigt, denn die Klaviatur der von ihm angeschlagenen Themen ist äußerst vielfältig.
Die Geschichte beginnt beinahe banal, mit einem verkaterten Restaurator, der in einer Beziehungskrise zu stecken scheint und sich finanziell stark einschränken muss. In diese klamme Situation hinein trudelt ein Fax, das wie die Erlösung wirken muss - wenn nicht Erlösung schon ein stark religiös besetzter Begriff wäre, der jatzt noch gar nicht an der Reihe ist. Denn zunächst wendet sich der Roman ins Fantastische, als Elias das Kloster sucht, um den Auftrag anzunehmen - aber er kann es nicht finden. Der Raum, in dem er schließlich zu arbeiten beginnt, ist nur ein virtueller Raum, und die zeitlichen Dimensionen sind ebenso aus dem Gefüge... Pestum schafft seinem Protagonisten Elias und dessen Gegenspieler, dem Abt Rochus, damit eine Plattform, die es ihnen ermöglicht, die in unserer Zeit und unserem (Kultur-)Raum geltenden Werte und Normen auf ihre Gültigkeit hin zu befragen. Hier wendet sich der Roman erneut, diesmal ins philosophisch-Religiöse, was zunächst trocken klingt. Durch den Bezug zu Elias ‘ Arbeitsgegenstand, einem mittelalterlichen Tafelgemälde mit sinnlich-kokreten Szenen ebenso wie mythologisch überhöhter Symbolhaftigkeit, gelingen auch diese Reflexionen und erreichen einen hohen Grad von Anschaulichkeit.
Im zweiten Teil bringt Pestum sogar das Kunststück fertig, die verschiedenen Erzählebenen zu vereinen, indem er die fantastische mit der religiösen Stoy durch einen Däniken-Trick verknüpft und den Maler Bronny sich angesichts dieser Vorfälle zu seiner eigenen Identität zurück finden lässt.
Eine außergewöhnliche Geschichte, intensiv erzählt und mit nicht nur einer Botschaft, sondern einer Vielzahl von Deutungsmöglichkeiten, die nicht nur den jugendlichen Leser, sondern auch den Erwachsenen zu unterhalten und zu bilden vermag.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von WoM.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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