Das Schloss am Moor

Autor*in
Pestum, Jo
ISBN
978-3-522-17700-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
252
Verlag
Thienemann
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Stuttgart
Jahr
2005
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Daniel stößt per Zufall auf das alte Tagebuch seiner Großmutter und wird mit einem Familiengeheimnis aus der Vergangenheit konfrontiert. Mit allen Mitteln versucht er dieses zu entschlüsseln. Dabei hat er mit widrigen Umständen zu kämpfen, denn irgendwer scheint genau dieses verhindern zu wollen. Mit seiner Filmkamera macht er sich auf die Spurensuche ins Schwabenland zu dem Schloss im Moor, dem Wohnsitz seiner adligen Verwandschaft. Was und wen er dort vorfindet wird spannend aus der Sicht eines jungen Erwachsenen unserer Zeit erzählt.

Beurteilungstext

Ein Stück dunkler deutscher Geschichte wird jugendgemäß aufgearbeitet. Daniel dringt nur zufällig in die Lebensgeschichte seiner Großmutter, bei der er aufgewachsen ist, ein. Zunächst ist er wütend und enttäuscht darüber, dass ihm die Wahrheit verschwiegen wurde. Er begeht einen Tabubruch, indem er der Sache nachgeht und seine Recherchen dort macht, wo die Großmutter und die Familie lebte. Er findet die Geschichte einer großen Liebe, die in der Zeit des 2. Weltkrieges tragisch endete. Er erfährt, dass sein Großvater ein französischer Kriegsgefangener war und das seine Großmutter von ihrer adligen Familie verstoßen wurde.
Der Autor schildert sehr anschaulich, wie die Vergangenheit noch heute Macht ausübt. Es gibt verängstigte Dorfbewohner, die nicht reden wollen, versnobte Adlige voller Standesdünkel, aber auch Menschen, die ihm helfen, Licht in das Dunkel zu bringen. Seine Reise in die Vergangenheit war nicht vergeblich. Das Credo der Geschichte für ihn heißt "Die Wahrheit" ist zumutbar.
Dem Autor ist mit der Geschichte ein Stück Geschichtsaufarbeitung gelungen, für jugendliche Leser sehr ansprechend. Sicher wirft das Buch viele Fragen auf, die dazu anregen, sich näher mit dieser Zeit und deren Problemen zu beschäftigen und sie nicht totzuschweigen. Es bleibt offen, wie Daniel mit seinem Wissen um die Vergangenheit umgeht.
Aus meiner Sicht ein guter Schluss, der eigenes Nachdenken herausfordert.
Die Titelgestaltung als Fotocollage ist modern, weist aber bereits auf Geheimnisvolles hin.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Dre..
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Pestum, Jo

Pestum, Jo

Spuk in der Weihnachtswerkstatt

Weiterlesen
Pestum, Jo

Die falschen Rauschgoldengel

Weiterlesen
Pestum, Jo

Den Eseldieben auf der Spur

Weiterlesen
Pestum, Jo

Die gestohlenen Weihnachtsgeschenke Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln

Weiterlesen
Pestum, Jo

Die geheimnisvollen Engel Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln

Weiterlesen
Pestum, Jo

Spuk im Murmelwald

Weiterlesen