Das Schloss am Moor

Autor*in
Pestum, Jo
ISBN
978-3-522-17700-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
256
Verlag
Thienemann
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2005
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Durch einen Unfall seiner Oma muss der 18jährige Daniel seine Ferien allein verbringen. Doch als er auf ein altes Tagebuch seiner Oma mit merkwürdigen Andeutungen über eine adlige Herkunft und eine Liaison mit einem französischen Kriegsgefangenen am Ende des Krieges stößt, beginnt er Nachforschungen über seine Herkunft, die ihn zum Gegner seiner Verwandtschaft machen. Doch auch heute noch hat alter Adel großen Einfluss und ungeahnte Möglichkeiten sich zu wehren.

Beurteilungstext

Eine bunte und - gleich vorweg - unterhaltsame Mischung hat Jo Pestum hier angerichtet: Anrührende Familiengeschichte, viele zeitgeschichtlich interessante Details über die letzten Kriegstage im Schwäbischen, spannende Detektivarbeit, viel Sozialkritik, ein bisschen Beziehungsgeschichte, ein bisschen Heimatroman - alles das findet sich hier und verträgt sich gut miteinander. Als “roter Faden” fungiert bei dieser Melange die Filmbegeisterung der Hauptfigur, die nicht nur Ausreden und Vorwände für seine Recherchen bietet, sondern auch durch einen quasi “filmischen Blickwinkel” Stimmung und Anhaltspunkte für intensive Vorstellungen vermittelt.
Eingestreute Sachinformationen aus Büchern, Filmen und Gedichten beleben das Ganze und schaffen Anreize für vertiefende Eigenarbeit, sowohl zu diesen Infos als auch zum Hauptthema “Kriegsgefangene und Nationalsozialismus”.
Die gekonnte Mischung von auch einzeln bekömmlichen Ingredienzen lässt das Buch abwechselnd zum Lesevergnügen wie auch zum aufwühlenden Denkanstoß werden und hält die Leser sicher mühelos bei der Stange. Dass die Themen “Adel”, “nahtloser Übergang beim Machtwechsel” und “Fraternisierung mit Kriegsgefangenen” trotz mancher “Moden” bisher eher Schattenthemen waren, macht dieses Buch zusätzlich verdienstvoll, verlangt aber auch - wegen der Kürze des Anreißens - eigene Denkarbeit. Sehr empfehlenswert (das Buch und die Denkarbeit)!

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Diese Rezension wurde verfasst von bh-rp.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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