Das Prinzenkind
- Autor*in
- Rinck, Maranke
- ISBN
- Übersetzer*in
- Haentjes, Dorothee
- Ori. Sprache
- Niederländisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 26
- Verlag
- –
- Gattung
- BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
- Ort
- München
- Jahr
- 2005
- Lesealter
- –
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Von allen Seiten machen sich Tiere auf, um zu dem neugeborenen Prinzenkind zu gelangen.
Beurteilungstext
Ein merkwürdiges Bilderbuch! Der erste Eindruck ist unheimlich und düster, erschreckend und beängstigend.
In teils bedrohlich wirkender Natur in durchweg dunklen Braun- und Grüntönen machen sich Tiere (je ein Tier pro doppelseitigem Bild) auf den Weg “irgendwohin”: Marder, Reiher, Schneekatze, Eidechse, Kranich, Marabu, Wüstenmaus, Biber, Äffin, Hyäne - eine bunte Zusammenstellung! Die Tiere sind teils in ungewöhnlicher Perspektive gezeichnet, teils kaum erkennbar, wie z. b. die Äffin, deren überdimensionales Auge die Seite beherrscht, mit absurden Details, festlich geschmückt mit Diademen, Ringen, Ketten, Federn.
Alle Tiere haben bereits ein Geschenk oder sind auf der Suche danach, und damit machen sie sich auf den Weg zu einem unbekannten Ziel. Der relativ lange Text zu jedem Bild erzählt von ihren Vorbereitungen und Gedanken, ohne dass klar würde, worum es eigentlich geht.
Erst ganz am Ende wird deutlich, warum sie den Aufbruch wagten: “Die große und hochwichtige Nachricht hat alle herbeigelockt: Ein Prinzenkind ist geboren worden.” Und während der Leser sich unwillkürlich an die Weihnachtsgeschichte mit den heiligen drei Königen erinnert fühlt, die ausziehen das Kind zu suchen und ihre Geschenke darzubringen, blättert er um auf die letzte Seite - und sieht sich einem winzigen Froschprinzen gegenüber, der auf den späteren Kuss wartet, um Mensch zu werden.
Ein modernes Märchen vom Froschkönig, aus anderer Perspektive. Wären die Bilder nicht so bedrückend, dass die Rezensentin nicht einmal eine Altersangabe vorschlagen kann - es könnte ein originelles Buch sein!