Das Prinzenkind
- Autor*in
- Rinck, Maranke
- ISBN
- 978-3-570-12928-9
- Übersetzer*in
- Haentjes, Dorothee
- Ori. Sprache
- Niederländisch
- Illustrator*in
- van der Linden, Martijn
- Seitenanzahl
- 28
- Verlag
- Bertelsmann
- Gattung
- BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
- Ort
- München
- Jahr
- 2005
- Preis
- 12,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Mit Tagesanbruch machen sich verschiedene Tiere auf den Weg, um das Prinzenkind zu sehen. “Wird ihm mein Geschenk gefallen?” - diese Sorge tragen alle mit sich auf ihrer Reise durch Schnee, Gras, Wasser oder Luft.
Beurteilungstext
Eine Hyäne mit farbigem, afrikanisch prachtvollem Kopfschmuck blickt den Betrachter von der Umschlagseite an und stimmt ihn ein auf Rätselhaftes, Fremdes, auf Ferne. Diese Atmosphäre verstärkt sich beim Lesen und Betrachten, sie umhüllt das ganze Buch bis zum Schluss. Unvergleichlich traumhafte Illustrationen zeigen geschmückte Tiere - meist nur deren Kopf - so nah und aus einer Perspektive, dass der Eindruck entsteht, man habe sie gerade überrascht und nun, gespannt verharrend, blicken sie den Beobachter an. Geschmückt sind sie mit Ringen, Federn, Silberschmuck an Ohr und Hals, Perlen, Muscheln, Amuletten der Schwarzafrikaner oder arabischen Beduinen. Body paintings und Tatoos, Nasenring, Piercings, Rastas und Zöpfchen, indische Bindis, Buntes auf Fell und Federn zeigen den Geist der Hippiekultur, den man ganz genau so weltweit an Jugendlichen wahrnimmt. Erst bei sehr genauem Hinschauen wird deutlich, dass es keine Fotografien sondern gemalte Bilder sind - naturgetreu bis ins kleinste Detail! Die Wanderung der Tiere (vergleichbar mit der der Weisen aus dem Morgenland zum neugeborenen König) und die Sehnsucht des Froschkindes (Prinzenkind) nach einem Kuss von einem lieblichen Mädchen (beliebtes Märchenmotiv) sind als Hintergrund ineinander verwoben und lassen dadurch die Geschichte vertraut erscheinen. Die Stärke dieses niederländischen Bilderbuches liegt zweifellos im Optischen. Das Sehen ist so spannend, aufmerksam, auf Unerwartetes eingestellt, dass der Text dahinter zurücktritt und fast unwesentlich wird. Ein Bilderbuch, das seinem Namen Ehre macht.