Das Pferd des Teufels
- Autor*in
- , Frank
- ISBN
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 286
- Verlag
- Thienemann
- Gattung
- –
- Ort
- Stuttgart, Wien
- Jahr
- 2008
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 13,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Das Leben der 15-jährigen Anna Meutin gerät aus den Fugen, als ihr geliebtes Pferd Christopherus den Marktmeister verletzt. Im spätmittelalterlichen Köln wird das Tier als vom Teufel besessen angeklagt und eingesperrt. Anna gerät selbst unter Hexenverdacht, als sie versucht, Christopherus zu retten.
Beurteilungstext
Anna Meutin, ein 15-jähriges Mädchen, das seit einiger Zeit Waise ist und bei seiner Großmutter lebt, hält beide mit den Erträgen eines kleinen Stückes Land über Wasser. Unentbehrlicher Freund und Helfer ist der Rappe Christopherus, der sowohl das Feld beackert als auch das Obst und Gemüse treu und brav zum Markt karrt … Bis zu dem Tag, an dem er aus unerklärlichen Gründen den Marktmeister, Friederich von Rodenkirchen, verletzt. Schnell gerät Christopherus unter den Verdacht, vom Teufel besessen zu sein und wird eingesperrt. Annas "Fall" landet vor den Kölner Ratsherren, die ihr eine Frist setzen, um Beweise für die Unschuld des Pferdes herbeizubringen. In ihrem Bemühen, das zu tun, gerät sie bald selbst in den Verdacht, eine Hexe zu sein, und wird eingesperrt. Nur ihr Jugendfreund Daniel Lieskirchner, dessen einflussreicher Vater schon längst eine standesgemäße Heirat für seinen Sohn geplant hat, entwickelt aufrichtige Gefühle für Anna und setzt alles daran, um sie und ihr Pferd zu retten. Der Zufall will es, dass Daniel Hintergründe und Machenschaften von Annas Nachbarin, Maria Metz, und deren Verstrickung mit dem Turmmeister Jakob Langenberg aufdecken und somit Anna und ihr Pferd retten kann.
Der Autorin Astrid Frank ist mit ihrem Roman eine ungewöhnliche, aber äußerst spannende Verbindung zwischen Pferdebuch und historischem Mittelalter-Roman gelungen. Das Duo Anna-Christopherus steht im Mittelpunkt eines spätmittelalterlichen Szenarios, das von Frank anschaulich und dramatisch erzählt wird. So begegnet der Leser "Aussätzigen", lernt die "verrückte Elisabeth" kennen, erfährt Skurriles über Tierprozesse und Folter und wird Zeuge einer grausamen Hexenverbrennung. Dass die Autorin kein klassisches klischeehaftes Happy End formuliert, trägt viel zur Authentizität der Romanhandlung bei und entspricht wahrscheinlich auch der Intention der Autorin. In dem von ihr angefügten Nachwort wirbt sie um ein angemesseneres Verhältnis der Menschen zu ihren Mitlebewesen.
Mit der Pferdethematik avanciert der Roman sicher zu einem Mädchenbuch. Eingebettet in die pralle Welt des Mittelalters wird der Roman jedoch zu einem All-Age-Book, welcher sowohl männlichen als auch weiblichen Lesern pures Lesevergnügen bereitet.