Das magische Zauberlupenbuch

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• Kunst
• Technik

Teaser

Der kleine Vogel Rotschnabel erlebte seinen ersten Sommer und macht sich nun auf die Reise gen Süden. Auf der Reise erlebt er viel, was nicht auf den ersten Blick zu sehen ist. Die Kinder begleiten ihn dabei.

Beurteilungstext

Eine kurze Geschichte führt den Leser, wobei die wenigen Sätze mehr Impulse zur Bildbetrachtung sind, als dass sie etwas erzählen sollen.
Was der Betrachter der doppelseitigen Rotstiftzeichnungen wahrnimmt, scheint auf den ersten Blick der normale Alltag unserer Gesellschaft aus der Sicht eines Außenstehenden mit eingeschränkter Wahrnehmungsfähigkeit. Doch die magische Lupe fördert erstaunliche Hintergründe zu Tage, die wegen ihres Farbkontrastes bereits zu erahnen sind, aber erst bei genauerer Untersuchung erkannt werden können. Die Kinder werden sehr schnell herausfinden, dass sie mit der Lupe auf dem Bild immer nur kleine Ausschnitte sichtbar machen und mit der Lupe direkt vor dem Auge die ganze Seite überschauen. Wahlweise werden sie diese Techniken nach Bedarf einsetzen. Außerdem werden sie ebenso schnell merken, dass sie die Darstellungen nicht ernst nehmen müssen. (Immerhin trifft Rotschnabel auf seiner Reise in den Süden unterwegs auch auf Eisbären.)

Die Zeichner haben hier oft Dinge versteckt, die in ihrer Absurdität schon wieder lustig sind. Wenn wir Erwachsenen mit durch die Lupe schauen, werden wir häufig auch versteckte Anspielungen finden, welche die Kinder noch gar nicht verstehen können. Oder doch, wer weiß?
Anspruchsvoll ist der Umgang mit diesem Bilderbuch auf jeden Fall, denn die blau-rote Zweifarbigkeit ist ungewohnt und zuweilen anstrengend. Außerdem ist der geometrische Stil der Motive in Verbindung mit der großflächigen Anwendung graphischer Muster gewöhnungsbedürftig.
Vielleicht versteckt sich hier aber auch ein Anreiz zum Nachahmen. Kreative Kinder haben da bestimmt eine Menge Ideen.

Die qualitativ gute Verarbeitung des Buches beeindruckt mich. Das etwas stärkere Papier wirkt wie handgeschöpft, ein Lesebändchen dient als Lesezeichen und hält gleichzeitig die Lupe fest (hervorragende Idee für das Lesealter), die Lupe besitzt ein stabiles Einsteckfach. So hält das Buch neugierigen Kinderhänden stand und man hat lange Freude daran.