Das Mädchen, das Löwen sah

Autor*in
Doherty, Berlie
ISBN
978-3-401-06240-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
255
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2008
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Zwei Mädchen, neun und elf: Abela lebt in Tansania und muss miterleben, wie ihre ganze Familie an Aids stirbt. Sie wird nach England geschickt, wo ihr Onkel sie an eine Familie verkaufen will. Abela kann von seiner Freundin, die sie als Sklavin missbraucht, fliehen. Sie gelangt in eine Pflegefamilie und wird schließlich von einer weißen Engländerin adoptiert. Für deren Tochter Rosa - ihr Vater stammt ebenfalls aus Tansania - ist es ein langer Weg, die Adoptivschwester zu akzeptieren.

Beurteilungstext

Berlie Doherty hat einen sehr eindrucksvollen, wichtigen Jugendroman geschrieben, der fern von jeder simplen Heile-Welt-Einstellung das tragische Schicksal der jungen Abela aus Tansania beschreibt: die Armut, der Schmerz über den Tod des Vaters, der Mutter, der Babyschwester, das Fehlen der Medikamente gegen AIDS in den Krankenhäusern, die langen Fußmärsche unter der glühenden Sonne, ihr Missbrauch in einer ihr völlig fremden Welt - aber auch die Liebe zur Großmutter, die Bewunderung für die Lehrerin und der Hunger nach Bildung, nicht zuletzt auch die Schönheit des afrikanischen Landes, die Farben, die Atmosphäre. Die malerischen Bilder, mit denen Traditionen geschildert werden, scheinen direkt der kindlichen Fantasie zu entstammen.
Parallel dazu beschreibt die Autorin psychologisch überzeugend die Vorbehalte und allmähliche Wandlung der jungen Rosa in England. Sie ist von dem Plan ihrer Mutter, ein Kind zu adoptieren, zunächst entsetzt, fühlt sich dadurch abgelehnt, weniger geliebt. Erst allmählich erfahren wir, dass Rosa auch schwarz ist, ihr Vater aus Tansania stammt und auch dorthin wieder zurückgekehrt ist, dass die Adoption von Abela auch die Bemühung ihrer Mutter ist, Rosa zu stärken. Literarisch anspruchsvoll benutzt die Autorin verschiedene Perspektiven: mal sprechen Rosa und Abela in der Ich-Form, mal wird aus auktorialer Sicht geschrieben.
Das Nachwort ist von Hanna Jansen geschrieben, einer Sachbuchautorin, Lehrerin und Moderatorin. Es schildert eindringlich, ja leidenschaftlich und mit vielen Fakten die momentane AIDS-Situation in Afrika und geht auch auf die Geschichte des Kontinents ein. Dabei spricht Hanna Jansen den jungen Leser mit du - also direkt - an. In diesem Nachtrag findet sich auch ein Auszug der Kinderrechtskonventionen, die über 190 Länder der Vereinten Nationen unterzeichnet haben.

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Diese Rezension wurde verfasst von krä.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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