Das Mädchen, das Löwen sah

Autor*in
Doherty, Berlie
ISBN
978-3-401-50134-5
Übersetzer*in
Fritz, FrancaKoop, Heinrich
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
255
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2009
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
6,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Abela und Rosa sind in verschiedenen Kulturkreisen aufgewachsen. Dennoch sind sie sich ähnlich, denn beide sind auf ihre Art dabei erwachsen zu werden.

Beurteilungstext

"Das Mädchen, das Löwen sah" ist eine sehr einfühlsame Geschichte über das Erwachsenwerden junger Mädchen. Dennoch bleibt die Autorin distanziert, was die Geschichte der beiden aus unterschiedlichen Welten stammenden Mädchen nur noch glaubwürdiger macht.
Das die beiden Mädchen zueinander finden, weiß der Leser von Anfang an. Dies ist nicht der Kernpunkt der Geschichte. Aus dieser Konstellation heraus baut die Autorin Berlie Doherty geschickt einen Spannungsbogen auf, indem sie dem Leser Zeit gibt, die Hauptfiguren kennen zu lernen. Erst ganz am Schluss und auch nur kurz wird das Zusammenleben in der neuen Familienkonstellation thematisiert. Ein regelmäßiger Schauplatzwechsel, bedingt durch den Wechsel zwischen den beiden Hauptfiguren, trägt zur Dynamik der Handlung bei. Im Mittelpunkt steht dabei aber deutlich die Entwicklung der beiden Mädchen. Geschickt und wertungsfrei werden uns die Positionen der handelnden Personen dargestellt. Abela fühlt tiefe Einsamkeit und Hilflosigkeit, sie hat schwer am Verlust ihrer Eltern und ihrer Heimat zu tragen. Zudem tut sie sich in der neuen Umgebung sehr schwer. Rosa lehnt zunächst jegliche familiäre Veränderung ab. Allmählich ändert sich aber ihre Einstellung. All dies erzählt die Autorin ohne den pädagogischen Zeigefinger, was die Geschichte so faszinierend macht.
Die Autorin hat eine ganz ungewöhnliche Art gewählt, um den Lesern die Protagonisten auf eine ganz wundervolle Art näher zu bringen. Es findet ein Perspektivwechsel statt. Zunächst beginnt die Autorin mit einem allwissenden Erzähler, aber schon nach ein paar Seiten erleben wir die Geschichte aus Abelas Sicht. So wechselt die Autorin nicht nur die Schauplätze sondern auch die Erzählsicht. Immer wieder findet man auch zwischendurch den allwissenden Erzähler, der die einzelnen Handlungsstränge verknüpft.
Leider sind mir beim Lesen ein paar Druckfehler aufgefallen, welche die Geschichte nicht schmälern, aber bei so einem Buch einfach schade sind.
Schließlich ist auch noch auf das Nachwort von Hanna Jansen hinzuweisen. Hierbei handelt es sich um einen ausführlichen und eindringlichen Text, der Hintergrundinformationen zum Thema HIV und Kinderrechte gibt. Hanna Jansen erzählt an dieser Stelle aber auch von Halima, das Mädchen, welches Berlie Doherty in ihrer Danksagung bedacht hat und von dem sie tief beeindruckt ist. Dieses Mädchen lieferte die Vorlage für die Figur der Abela.
Dieses Buch zeigt also eine lehrreiche Geschichte ohne belehrend zu wirken. Es zeigt viele Probleme und ist dennoch im Tenor optimistisch. Ein grandioses Buch!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von pic.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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