Das Lied des Stars

Schlagwörter

• Tiere
• Umweltschutz/Klima

Teaser

Der Star fliegt durch die Welt und schaut sich um. Da muss er singen von dem, was er sieht, was die Welt ist, was das Leben ist...

Beurteilungstext

Der Star fliegt und fliegt, er schaut sich um und sieht die Welt in ihrer ganzen Pracht. Davon muss er ein Lied singen, das muss er beschreiben. Er erzählt es den anderen Tieren und die haben alle auch noch Ergänzungen, wovon das Lied handeln muss. Der Specht meint, von den Bäumen. Die Eule meint, von der Nacht. Der Eisvogel meint, vom Wasser. Und alle erklären dem Star, was es mit diesen wundervollen Sachen auf sich hat. Das bereichert das Lied des Stars und so singt er schließlich von all diesen Dingen, von den Bäumen, der Nacht, dem Leben, den Blüten, den Steinen, von sich selbst und von den Staren.
Diese wunderbare kleine Geschichte ist eine philosophisch-existenzielle Nachdenklichkeit. Der Star schaut, er ist mit der Welt eins und davon will er berichten. Durch die Ergänzungen der anderen Vögel wird der Blick auf verschiedene existenzielle Sachverhalte gerichtet, diese werden in ihrer Bedeutung beschrieben. So entsteht ein breites Bild des Daseins, das Eingang in das Lied des Stars findet.
Der episodische Aufbau gibt dem Buch etwas Poetisches. Seite für Seite kommt ein Tier hinzu und ergänzt etwas am entstehenden Bild der Welt. Die Sprache verwendet wiederkehrende Phrasen und Formulierungen, so entsteht eine verdichtete Melodie, die viel Raum für Imagination, aber auch für Philosophisches lässt. Denn letztendlich geht es um die Fragen des Seins an sich, eine Philosophie der Dinge, die uns alltäglich umgeben. Diese wird auch in den Linolschnitten erkennbar, die ganz grobschnittig, farbreduziert und konkret die Szenen der Begegnungen zeigen, dabei aber auch die gepriesenen Sachverhalte in ihrer Einfachheit in den Blick rücken. Die eindrücklichen Szenen machen die Konkretheit des Zugangs fassbar und deuten die Tiefe an, die sich dahinter verbirgt.
Konsequent ist das Buch auf der Verlagshomepage auch ohne Altersangabe ausgewiesen, denn es kann kleine und große Lesende gleichermaßen und bestenfalls zusammen faszinieren und zum Philosophieren anregen. Ebenfalls auf der Homepage ist ein Video, das zeigt, wie die Bilder entstehen. Alles zusammen ist nachdrücklich zu empfehlen.