Das Lied des Flusses

Autor*in
Lewis , Gill
ISBN
978-3-407-82391-5
Übersetzer*in
Süßbrich, Julia
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Goldhawk, Zanna
Seitenanzahl
120
Verlag
Beltz & Gelberg
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
Weinheim
Jahr
2023
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüreVorlesen
Preis
11,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Cari muss nicht nur den plötzlichen Unfalltod ihres Vaters verarbeiten, sondern sich auch noch dem Willen ihrer Mutter beugen, die Stadt zu verlassen und in einem Dorf neu zu beginnen.

Beurteilungstext

Noch vor Ende des Schuljahres zieht ihre Mutter mit Cari in ein kleines Dorf. Sie hat dort ein Häuschen gekauft, in dem sie wohnen und die Mutter ein kleines Café eröffnet. Das Haus liegt an einem Fluss, und es dauert nicht lange, bis der ihre mühsam aufgebaute Existenz vernichtet.
Der Fluss singt für sie am Anfang kein Lied, er tobt und zerstört.
Sie stehen vor dem Nichts, erfahren viel Solidarität der anderen Dorfbewohner, können ihr Café wieder aufbauen. Aber die Gefahr besteht latent weiter, und Cari hört zwei Gästen, die in einer Naturschutzstation arbeiten, aufmerksam zu. Die sprechen von der Möglichkeit, Biber, die vor vielen Jahren schon immer hier lebten, wieder anzusiedeln und damit das Gleichgewicht der Natur wieder herzustellen und die Überschwemmungsgefahr zu mindern.
Cari schafft es durch ein Schulprojekt, das Dorf davon zu überzeugen, mehrheitlich für den Plan zu stimmen. Das nächste Hochwasser macht dann tatsächlich an ihrer Haustür halt.

Soweit die Geschichte, die Cari selbst erzählt. In einfacher, aber poetischer Sprache lässt sie uns teilhaben an ihrem Kummer, ihrer Verzweiflung, ihrer Ablehnung den Plänen ihrer Mutter gegenüber, ihrer Begeisterung für das Biber-Projekt.

Und durch das Engagement der beiden Naturschützer, die Solidarität der Dorfbewohner und der allmählichen Verarbeitung ihrer Trauer stellt sie eines Tages fest, dass sie sich in ihrem neuen Leben zu Hause fühlt.

Zugegeben, so einfach und fast konfliktlos geht es im normalen Leben nicht zu, wenn für ein ganzes Dorf die Lebensumstände gravierend geändert werden sollen. Aber den Kindern wird vermittelt, dass Umweltkatastrophen selbst verursacht sein können, dass man nicht tatenlos zuschauen und ertragen, sondern aktiv werden muss. Das wird nicht plakativ und missionarisch vermittelt, sondern äußerst behutsam.
Und eine Lanze wird gebrochen für die Akzeptanz eines Tieres, das fast schon ausgestorben war.

Die Autorin widmet das Buch allen Bauern … die wilden Dingen Raum geben.
Sie selbst ist studierte Tierärztin und folgerichtig kommen in allen ihren Romanen Tiere vor. Ihre Bücher erhielten diverse Auszeichnungen, in der AJuM-Datenbank finden sich einige ihrer Werke.

Ein sehr empfehlenswertes kleines Büchlein, das durch die große Schrift zu Recht als „super lesbar“ beworben wird.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Dagmar Pliefke; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 31.03.2023

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