Das kleine Weihnachtspony
- Autor*in
- Scheffler, Ursula
- ISBN
- 978-3-7891-0407-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Gerigk, Julia
- Seitenanzahl
- 64
- Verlag
- Oetinger
- Gattung
- Buch (gebunden)Erstlesebuch
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2016
- Preis
- 7,99 €
- Bewertung
Teaser
Es gibt Nachwuchs auf dem Ponyhof. Klar, dass Paula das kleine Pony unbedingt vor Weihnachten sehen muss. Ein Erstlesebuch für Mädchen.
Beurteilungstext
Die Reihe „Paula auf dem Ponyhof“ vom Oetinger Verlag hat eine klare Zielgruppe: pferdeverrückte Mädchen. Wie bereits bei anderen Bänden erstrahlt ein großer Teil des Covers in leuchtendem rosa und schreckt spätestens damit jeden Jungen ab. Weitere Klischees werden gleich auf den ersten Seiten bedient. Mama steht in der Küche und backt leckere Weihnachtsplätzchen, der Vater ist für alle Autofahrten zuständig. All diejenigen, die sich weniger geschlechterstereotype Rollenverteilungen in Kinderbüchern wünschen, brauchen an der Stelle nicht weiterlesen, sie werden mit diesem Erstlesebuch ganz bestimmt nicht glücklich werden. Wie sieht es für pferdeverliebte Mädchen aus?
Paula ist es egal, ob Adventszeit ist und die ganze Küche nach Plätzchen duftet. Auf dem Ponyhof gibt es Nachwuchs und sie muss unbedingt dort hin. Gemeinsam mit ihrer Freundin Sine erlebt sie ein schönes Wochenende mit einem niedlichen Fohlen, einem Ausflug mit dem Ponyschlitten und ganz viel Schnee.
Entsprechend der Vorgaben für die Erstlesebücher von Oetinger (Büchersterne) ist die Erzählung in mehrere kurze Kapitel und diese wiederum in Absätze unterteilt. Weitere Kriterien für Erstlesebücher wie eine gut lesbare Fibelschrift, nachgestellte Redebegleitsätze, Flattersatz und Zeilenumbrüche nach Sinnschritten wurden ebenfalls eingehalten. Da Oetinger das Buch Kindern in der 1. und 2. Klasse empfiehlt, sind englische Namen wie Snoopy oder lange Worte wie Weihnachtspony etwas zu anspruchsvoll. Auch der Textumfang ist beachtlich und ist für viele Erstklässler zu viel. Die Bemühung, den Text sprachlich einfach und damit passend für Leseanfänger zu gestalten, führt zu Formulierungen wie: „Alle Fohlen können stehen, gleich nach der Geburt.“ Das geht eindeutig zu weit. Erstlesebücher können keine literarischen Kunstwerke sein, sollten aber einen guten sprachlichen Ausdruck nicht derart mit Füßen treten.
Davon abgesehen kann das Buch genau das erfüllen, wofür es vermutlich gedacht ist. Paula verführt mit ihren Geschichten auf dem Ponyhof kleine Mädchen zum Lesen. Und wenn sich ein Kind dieses und kein anderes Buch wünscht, warum nicht? Hauptsache es liest!