Das Karussell

Autor*in
Rilke, Rainer Maria
ISBN
978-3-934029-28-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Pin, Isabel
Seitenanzahl
20
Verlag
Kindermann
Gattung
Lyrik
Ort
Berlin
Jahr
2008
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Jahrmarkt, das bedeutet Karussell fahren. Für alle Großen, die vergessen haben wie das ist und alle Kleinen, die es nicht abwarten können erneut zu schweben: Hier ein Text zur Erinnerung und Nacherleben.

Beurteilungstext

Ich muss es gestehen: Ich liebe Gedichte. Aber ich weiß auch, wie schwierig für viele der Zugang zu dieser Form der Literatur ist. Das liegt sicher daran, dass sich ein Prosatext scheinbar leichter erschließen lässt. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass ein Gedicht nicht so alltäglich gelesen oder vorgetragen wird. Das war nicht immer so. Und die Lyrik bietet Wunderbares. Und: Poesie für Kinder ist wichtig. Denn Sprache hat vor allem etwas mit Rhythmus zu tun. Lernt man eine Sprache neu, so wie es Kinder tun, so geschieht das vor allem über den Rhythmus, über Reime, das körperlich spürbare der Sprache, also das Versmaß und den Gleichklang. Ein Gespür für Sprache ist das wichtigste kommunikative Werkzeug.
Gedichte können uns tragen, lassen uns beim Lesen wie beim (Zu-)Hören davonschweben und träumen. Rainer Maria Rilkes Gedicht "Das Karussell" gehört zu den Werken die uns mitnehmen zu einer kleinen Reise, die so leicht und verträumt ist, dass man am letzten Vers angekommen gleich umblättert, zum Anfang. "Noch mal!" möchte man rufen - ganz so wie als Kind bei bitte niemals endenden Karussellritten. Bunte Tiere tragen uns hinfort. Rote Löwen, grimmig blickend, ein Hirsch "ganz wie im Wald / nur dass er einen Sattel trägt", ein Pferd. "Und dann und wann ein weißer Elefant." Kinder reiten, mutig, kühn, "fast schon erwachsen". Pferde, Tiger, Hirsch, "alle haben Mut in ihren Mienen", trotz des zu tragenden Gewichts, trotz endloser Runden. "Und dann und wann ein weißer Elefant."
Die Verse schweben durch poetische Bilder. Wer sonst, wenn nicht Isabel Pin hätte solch ein Gedicht illustrieren sollen? Traumsequenzen gleich zeichnet sie gelbe Löwen, Rilkes Hut am Bildrand, vorbeifliegende Pferde, angeschnitten nur - so schnell sind sie vorbei, nicht einzufangen in ihrer Gänze.
Wer das Gedicht en bloc lesen und sehen möchte, für den ist eine in Strophen wohl sortierte Fassung beigefügt. Ebenso eine kurze Biographie des Dichters und der wunderbaren Illustratorin.
Kinder begegnen der Lyrik meist unvoreingenommener als die Erwachsenen, wurde ihnen meist durch so manchen Deutschlehrer das Gedicht verleidet. Hier können Verse den Großen wie den Kleinen zeigen, was für eine Kraft in diesem Zweig der Literatur steckt. "Und manches Mal ein Lächeln, hergeweht, / ein seliges, das blendet und verschwendet / an dieses atemlose, blinde Spiel ..."

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Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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