Das Gold des Gladiators. Ein Kriminalroman aus dem alten Rom

Autor*in
Schacht, Andrea
ISBN
978-3-401-06078-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
196
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2007
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der germanische Gladiator Globulus wird bei einem Kampf in der Arena erschlagen. Didia, Ingwar, Caecilia, Titus und Khep, die gut mit ihm befreundet waren, sind fassungslos. Doch auf seiner Beerdigung wird ihnen eine rätselhafte Botschaft überbracht und eine spannende Jagd quer durch das alte Rom beginnt.

Beurteilungstext

Denn die fünf Freunde sind nicht die Einzigen, die nach dem geheimnisvollen Vermächtnis des Gladiators suchen: Plautus, der Leiter der Gladiatorenschule, hat sorgfältig über die eingenommenen Preisgelder von Globulus Buch geführt und weiß, dass dieser ein Vermögen besaß und eigentlich würde eben dieses Vermögen nach dem Tod auf ihn als Besitzer zurückfallen. Doch in Globulus Zimmer kann er die Beutel voller Gold nicht finden. Schnell kommt er der rätselhaften Botschaft und den Kindern auf die Spur. Doch Globulus hatte mit dem geldgierigen und durchtriebenen Plautus gerechnet und dafür gesorgt, dass nur die fünf Freunde das spannende Rätsel um sein Vermächtnis lösen können. Aber Plautus lässt nicht locker und greift zu fiesen Tricks...
Andrea Schacht, die bereits erfolgreich viele historische Romane für Erwachsene verfasst hat, legt mit “Das Gold des Gladiators. Ein Kriminalroman aus dem alten Rom” ihren ersten historischen Kinderkriminalroman vor. Zu Anfang des Buches werden, wie in einem Theaterstück, die “dramatis personae” benannt und knapp charakterisiert. Auf diese Weise sind dem Leser die Hauptfiguren, Freunde und Feinde und die Nebenfiguren bekannt und kann sie bereits an dieser Stelle einordnen. Die fünf Kinder haben alle unterschiedliche Stärken und Schwächen, z.B. nascht Caecilia leidenschaftlich gerne und wird deswegen von den anderen oft verspottet und Didia verhält sich keineswegs wie ein wohlerzogenes Mädchen. Doch bei der Suche nach dem Vermächtnis werden verschiedene Fähigkeiten benötigt und so können sie sich alle einbringen, um der Lösung einen Schritt näher zu kommen. Die Unterschiedlichkeit und Individualität der Hauptfiguren ermöglichen dem Leser eine Identifikation und die Einsicht, dass niemand perfekt und trotzdem wichtig ist.
Die Handlung wird aus zwei Perspektiven erzählt: Der Hauptteil des Geschehens wird aus Sicht der Kinder geschildert, der andere Erzählstrang berichtet über Plautus Versuche, den Kindern zuvor zu kommen. Somit ist der Leser den Kindern einen Schritt voraus, da er bereits weiß, was Plautus im Schilde führt. Diese Erzählweise erhöht die Spannung und führt dazu, dass der Leser sich mit den Hauptfiguren nicht nur identifiziert, sondern auch solidarisiert. So nimmt der Leser zwei Positionen ein: Auf der einen Seite ist er in die Geschichte mit einbezogen und sucht nach der Lösung, auf der anderen Seite möchte er als außenstehender “Beobachter” oft die Kinder vor Plautus Plänen warnen. Gerade aus dieser Diskrepanz entsteht die ungeheure Spannung, die zum Schluss für beide Positionen eine unerwartete Wendung nimmt.
Andrea Schacht verortet ihren Kinderkriminalroman im alten Rom und lässt auch die Sprache der Römer einfließen. Sie übersetzt die lateinischen Bezeichnungen dieser Zeit keineswegs ins Deutsche, sondern fügt sie in Kursivschrift in den Text ein und erläutert sie durch Fußnoten. So erfährt der Leser, dass das “Gymnasium” im alten Rom eine Art Fitnessraum war und keine höhere Bildungsanstalt. Auf spielerische Weise lernt der Leser so erste lateinische Begriffe, die sich ihm auf zwei Ebenen erschließen: einmal aus dem Kontext heraus und einmal aufgrund der kurzen Erläuterungen, die humorvoll die Sprache der Leser treffen und keineswegs einen lehrerhaften Ton annehmen.
“Das Gold des Gladiators” ist ein spannender, mit viel Witz und Kenntnis der römischen Zeit erzählter Kinderkrimi für Leser ab 10 Jahren, den man so schnell nicht aus der Hand legt. Es bleibt zu hoffen, dass die Autorin noch häufiger ihre Feder für das Kinderkrimigenre schwingt. Absolut empfehlenswert!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Krisp.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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