Das Gegenteil von fröhlich

Autor*in
Stehle, Katrin
ISBN
978-3-522-30244-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
240
Verlag
Thienemann
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2011
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Als Nellys Mutter eine schwere Depression bekommt, ist für Nelly von einem Tag auf den anderen nichts mehr wie es war. Der Vater ist in Holland und ruft immer nur mal kurz an. Alle Verantwortung für die Geschwister lasten auf ihren Schultern. Und dabei weiß Nelly nicht mal, was mit ihrer Mutter los ist. Was soll sie nur tun?

Beurteilungstext

Depression ist eine Erkrankung, die für viele Mitmenschen und erst recht für Kinder schwer zu verstehen ist. Wie wichtig Aufklärung dazu ist, zeigt diese Jugendbuch sehr deutlich.
Nellys Vater ist auf Dienstreise in Holland, als ihre Mutter von einem Tag auf den anderen völlig teilnahmslos ist.
Der pubertäre Bruder meint, die Schwester müsse den Haushalt Menagen. Er braucht lange, ehe er über der Freude, tun und lassen zu können, was er will, dann doch beginnt, sich um die Mutter Sorgen zu machen. Die kleine Schwester vermisst die festen Regeln, die die Mutter stets eingefordert hat. Sie verhält sich entsprechend bockig und ängstlich. Nelly ist mit der Situation total überfordert. Der Vater ruft zwar häufig an, ist jedoch so bei seinen Problemen, dass er die Sorgen der Tochter und das offensichtlich zu lange Kranksein der Ehefrau mit coolen Sprüchen abtut. Außerdem vertritt er die Lebenshaltung, dass man sich nicht hängen lassen soll, man könne alles aus seinem Leben machen, wenn man sich nur anstrengt. Wie soll Nelly ihm dann sagen, was mit der Mutter los ist, die sich scheinbar einfach nur gehen lässt und müde ist.
Zunehmend bekommt Nelly Schwierigkeiten, ihren Alltag sortiert zu bekommen. Sie vergisst Verabredungen mit der besten Freundin, kann ihr kaum noch zuhören und weiß überhaupt nicht, wie es weiter gehen soll. Immer mehr Lügen muss sie erfinden. Alle bemerken ihre Veränderungen, aber keiner hinterfragt ernsthaft, was los ist.
Zum Glück begegnet Nelly einem ganz besonderen Jungen, den sie Spinner nennt, weil er so seltsame Ideen hat.
Diesem Jungen gelingt es, ihr Vertrauen zu erobern. Er ist der Einzige, der ihr schöne Erlebnisse bereitet in diesen harten Wochen. Er ist es auch, der sie unterstützt, für die Mutter Hilfe zu holen.
Diese Geschichte zeigt, wie oberflächlich Menschen häufig miteinander umgehen. Wochenlang hat niemand auf das veränderte Verhalten von Nelly und ihren Geschwistern reagiert. Nur ein ganz Fremder spürte, dass Nelly dringend Hilfe brauchte und war auch bereit, sie zu unterstützen.
An solchen Ereignissen wird deutlich, was wirkliche Freunde sind.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KOST.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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