Das Erbe von Delft

Autor*in
Flegg, Aubrey
ISBN
978-3-570-12825-1
Übersetzer*in
Ernst, Alexandra
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
248
Verlag
Bertelsmann
Gattung
Ort
München
Jahr
2005
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Delft, im Jahr 1654. Die reiche Louise Eeden lässt sich vom berühmtesten Maler der Stadt malen. Dabei verliebt sie sich in seinen Lehrling: eine völlig unstandesgemäße Beziehung, zumal Louise als verlobt gilt mit ihrem Jugendfreund Reynier. Doch der entpuppt sich als Mitgiftjäger und Intrigant. Louise muss eine schwierige Entscheidung treffen.

Beurteilungstext

Die Zuneigung der reichen Erbin Louise Eeden zu dem armen Malerlehrling Pieter Kunst wächst so allmählich, wie das Porträt, das der berühmte Meister von ihr anfertigen soll, Fortschritte macht. Louise ist in großem Zwiespalt: offenbar sieht sie jeder als Verlobte des jungen Reynier DeVries, ihres Freundes aus Kindertagen und Erbe der größten Porzellanmanufaktur Delfts. Doch sie hat ihm bisher keine Einwilligung zu einer Hochzeit gegeben und je mehr sie sich zu einer Entscheidung gedrängt fühlt, umso weniger möchte sie diese Ehe eingehen. Aber für ihren geliebten Vater wäre eine Fusion der beiden Manufakturen auch eine große Erleichterung. Einen Sommer über hat sie Zeit, ihre Entscheidung zu treffen. In dieser Zeit freundet sie sich mehr und mehr mit dem schüchternen, ungelenken Pieter an, in dem sie einen Seelenverwandten entdeckt. Doch Pieter wird zunehmend Opfer von Überfällen und Louise fragt sich, wer dahinter steckt. Als sein Leben bedroht wird gelingt es ihr, ihrem falschen Freund die Maske vom Gesicht zu reißen und Reynier DeVries als Mitgiftjäger und Intriganten bloß zu stellen. Doch nach allen überwundenen Schwierigkeiten nimmt ihre Liebesgeschichte ein tragisches Ende: Louise stirbt bei der gewaltigen Explosion des Pulvermagazins, bei der ein großer Teil der Stadt zerstört wird. Während man Louise und Pieter durch die Straßen von Delft begleitet, erfährt man nebenbei eine Menge über Geschichte und Lebensart in der Mitte des 17. Jahrhunderts. Vor allem über die Malerei, die zu dieser Zeit in den Niederlanden eine Blütezeit erlebt. Die Herstellung der Farben, die Vorbereitung der Leinwand, die Überlegungen zu Farbgebung und Perspektive: all diese Dinge werden dem Leser anschaulich vor Augen geführt, auch die Gefahren, die mit der Vorbereitung mancher Farben verbunden waren. Gifte wie Arsen, Blei und ähnliches gehörten nun einmal dazu. Louises Vater ist ein Mann der Wissenschaft: er beschäftigt sich mit Astronomie, den Lauf der Gestirne mit dem Teleskop zu betrachten ist seine Leidenschaft. Auch hier erfährt man vieles über die technischen Möglichkeiten der damaligen Zeit. Andraes Eeden ist allerdings auch Freidenker, Religion sieht er unter philosophischen Aspekten, er kennt keine Unterschiede zwischen den Konfessionen und Religionen. Die Niederlande sind zu dieser Zeit ein tolerantes Land, das weitgehend Religionsfreiheit gewährt. Doch Intoleranz und Fremdenhass finden sich auch, vor allem, wenn sie durch böse Gerüchte und Intrigen angestachelt werden. In diesem Jugendroman werden also viele interessante Themen angesprochen und durch die lebhaft und glaubwürdig gestalteten Charaktere der Hauptpersonen dem Leser nahe gebracht.

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Diese Rezension wurde verfasst von Hk.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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