Das Buch vom Dreck: Eine nicht ganz so feine Geschichte von Schmutz, Krankheit und Hygiene
- Autor*in
- Socha, Piotr Utnik-Strugala, Monika
- ISBN
- 978-3-8369-6164-6
- Übersetzer*in
- Traupe, Dorothea
- Ori. Sprache
- Polnisch
- Illustrator*in
- Utnik-Strugala, Monika
- Seitenanzahl
- 216
- Verlag
- Gerstenberg
- Gattung
- Buch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Hildesheim
- Jahr
- 2022
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Büchereididaktisches MaterialFreizeitlektüreFachliteratur
- Preis
- 30,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Waschen? Ist doch normal, oder? Wissenswertes zur Geschichte von Hygiene, Schmutz und Krankheit.
Beurteilungstext
Oje, ein Buch vom Dreck! Was hat es damit auf sich? Titel und Umschlagbild scheinen gar nicht zusammenzupassen, sitzt doch ein „alter“ Römer mit Lorbeerkranz ganz entspannt in der Wanne.
Das vorliegende Kindersachbuch macht sich auf den Weg durch die Jahrtausende und beschreibt die Beziehungen der Menschen in der jeweiligen Zeit zum Thema Wasser, Waschen, Schmutz und Krankheit. Die Reise in die Vergangenheit beginnt mit den Ägyptern und eine Welt der Hygiene auf höchstem Standard wird uns präsentiert. Auch später die Mesopotamier, Römer und Türken wissen, worauf es ankommt. Dann gibt es einen Bruch. Da wird das Waschen als eine eher schädliche Angelegenheit verdammt. Auch bei Hofe wird nur gepudert und das Hemd gewechselt. Vielleicht wäscht man sich die Hände ab und an. Baden einmal jährlich reichte aus. Gegen ungewaschenes Haar wurden in den wohlhabenderen Kreisen Perücken getragen, die mit der Zeit von Läusen und/oder Flöhen bevölkert wurden. Damit das Ungeziefer nicht zu sehr quälte, half man sich mit speziellen Fallen.
Heute weiß schon jedes Kind, dass Hygiene wichtig für die Gesundheit ist. Jedoch hört es nicht beim Waschen auf, sondern das verunreinigte Wasser und der Schmutz müssen entsorgt und wieder gereinigt werden.
Dieses Kindersachbuch erklärt in Schrift und Bild auf eine amüsante und interessante Weise die Welt der Hygiene. So macht Geschichte und Gesundheitserziehung Spaß. Die Texte sind durchweg gut verständlich verfasst. Fachausdrücke oder geschichtliche Zusammenhänge werden in kindgerechter Sprache erklärt.
Die Illustrationen von Monika Utnik-Strugata sind comichaft in Farbigkeit und Gestalt. Meisterlich ergänzen und vervollständigen sie die Texte. Die lauten Farben machen Lust aufs Betrachten und lassen einen häufig schmunzeln.
Piotr Socha widmet sein Buch den Männern und Frauen, “…die als Ingenieure, Konstrukteure und Erbauer von Wasser- und Abwassernetzen unser Leben durch ihre Arbeit so viel einfacher und angenehmer machen…“. Darüber machen wir uns selten Gedanken, es sei denn, eine Infektionswelle wie Corona oder ein Krieg machen diese Errungenschaft zunichte. Auch gibt es in anderen Regionen der Welt viele Menschen, die keinen Zugang zu sauberem Wasser oder zu Toiletten haben. Diese Aspekte fließen ebenfalls in „Das Buch vom Dreck“ ein.
Ein Thema mit vielen Facetten wird hier in großartiger Weise lehrreich, interessant, spannend und mit einem Sinn für Humor jungen Lesern nahegebracht. Der erwachsene Leser erfährt ebenfalls Wissenswertes. Und wenn’s beim Lesen über Läuse und Co. manchmal juckt oder die Ausführungen über Ausdünstungen das Atmen schwer machen, lassen die Gesichtsausdrücke der dargestellten Personen in den wunderbaren Illustrationen dies schnell vergessen.