Daphne Wildermuth. Die Tochter des Jakobiners

Autor*in
Damm, Dörte
ISBN
978-3-8000-2083-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
276
Verlag
Ueberreuter
Gattung
Ort
Wien
Jahr
2003
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
19,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Mainz, Sachsen, Hessen in den Jahren 1792-94. Die junge Daphne, Tochter eines Mainzer Jakobiners, erlebt die Auswirkungen der französischen Revolution in Deutschland. Inmitten aller dieser Umwälzungen und Gegenbewegungen verfolgt sie hartnäckig ihren Wunsch, Schauspielerin zu werden. Zu engstirnigen und konservativen Verwandten nach Weimar in Sicherheit vor den Kämpfen um Mainz gebracht, flieht sie nach einem heftigen Streit mit ihrem konservativen Onkel und taucht bei einer Theatergruppe unter, wo sie das harte Leben kennenlernt...

Beurteilungstext

Eigentlich schildert die Autorin nur zwei Jahre aus der Zeit, als die französische Revolution auch in Deutschland Anhänger und Gegner fand. Und doch vermittelt die Autorin auf dem Hintergrund der Ereignisse dieser Jahre eine ungemeine Fülle an Informationen, angefangen von den Lebensumständen damals, über Anschauungen und Meinungen, politischen Strömungen und Geschehnissen, bis hin zu sozialen, politischen und kulturellen Hintergründen in einer überaus lebendigen und anschaulichen Art, dass es dem Leser kaum schwerfällt, diese Zeit vor seinem inneren Auge wieder erstehen zu lassen. Dies gelingt ihr u.a. dadurch, dass sie einfache und gut verständliche Erklärungen und Kommentare in die Gespräche einfügt (z.B. über das politische Wahlrecht, das der Frau verweigert wird). Französische Ausdrücke oder sonstige heute schwer verständliche Wörter werden entweder in Anmerkungen oder in einem Glossar am Schluss erklärt. Ausgezeichnet gelungen erscheint die Vermengung realer und fiktiver Personen, zumal die Autorin die Unterschiede gleich zu Beginn aufzeigt. Eine sehr gute Idee ist ferner der Abdruck einer deutschen Übersetzung der französischen Artikel der Menschenrechte. Eine tabellarische Übersicht über die geschichtlichen Ereignisse rundet das Werk ab.
Kleinere Fehler im Text sind bei der sonstigen Qualität leicht zu tolerieren (S. 9: Karoline Schulz-Kummerfeld ging 1777 wieder zur Bühne, ließ sich 1885 in Weimar nieder und starb 1815 - ein biologisches Wunder; S. 58: “Jetzt rücke_ sie [die Soldaten]”).
“Daphne Wildermuth...” ist ein sehr lebendiger, anschaulicher, dabei auch authentischer und überaus spannender historischer Roman - nicht nur für Jugendliche empfehlenswert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPEB.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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