Danke, danke gute Nacht
- Autor*in
- McDonnell, Patrick
- ISBN
- 978-3-8489-0114-2
- Übersetzer*in
- Naumann, Ebi
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- McDonnell, Patrick
- Seitenanzahl
- 28
- Verlag
- Aladin
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 4-5 Jahre6-7 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Klassenlektüre
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Einschlafen muss nicht langweilig sein, jedenfalls nicht, wenn Freunde zu Besuch kommen und eine spontane Pyjama-Party angesagt ist. Was dann alles passieren kann, schildert trotz sprachlicher Einfachheit mit abwechslungsreichen Texten und ansprechenden Illustrationen das Bilderbuch des Comiczeichners Patrick McDonnell.
Beurteilungstext
Drei Tierfiguren – ein Elefant, ein Bär und ein Hase – treffen nach Sonnenuntergang im Haus von Maggie zusammen, um gemeinsam zu übernachten. Weil sie noch nicht müde sind, feiern sie eine Pyjama-Party: sie tanzen, verstecken sich oder schauen Sternschnuppen zu. Dieser Abend aller Abende wird in pastellfarbenen und halbseitigen Bildern erzählt, die trotz aller Aktivität Ruhe durch klare Linienführung und reduzierte Details ausstrahlen. Die Form der Bilder erinnert an Wolken, eine Form, mit der in Comics Gedanken oder Träume signalisiert werden. Jede Seite oder Doppelseite lädt somit zu einem neuen Gedanken- und Traumspiel für den Leser ein. Der Textumfang ist gering. Nur auf einer Seite umfasst er mehr als vier Zeilen. Die Sätze sind ebenfalls kurz. Wenn sie weniger Fremdwörter enthielten, wie Trampolin oder Yogaübungen, wäre das Buch sicher auch für Erstleser geeignet. Trotz seiner Kürze ist der Text überstruktiert. Bereits der Titel "Danke danke gute Nacht" enthält eine Wortwiederholung und er beginnt mit dem Chiasmus: "Die Sonne ging unter, der Mond ging auf ... ." Die rhetorischen Figuren unterstützen den dahinplätschernden Rhythmus, der durch die Aufzählung der verschiedenen Aktivitäten erzeugt wird. Einen Kontrast dazu bietet die umfangreichste Textseite. Vor dem Einschlafen erinnern sich die Figuren daran, wofür sie dankbar sind. Wie in einer Liste werden alle Ereignisse der Pyjama-Party in Erinnerung gerufen und sprachlich ein neuer Akzent gesetzt. Zur rhetorischen Überstrukturierung treten die visuelle Gliederung in Verse und deren gelegentliche Verbindung durch einen Kreuzreim. Durch das Nebeneinander zweier sprachlicher Formen, prosaisch und lyrisch, bietet sich das Buch an, um auf die unterschiedliche sprachliche Gestaltung des gleichen Themas aufmerksam zu machen. Es lädt auch zum Entdecken erster intertextueller Bezüge ein. Die Figuren verweisen auf Kinderbuchklassiker, von denen Pu, der Bär und Babar auch in Deutschland bekannt sind. In dieser Hinsicht wäre es interessant, das Buch im Kontext Patrick McDonnells sonstiger Arbeit zu betrachten. Er ist Schöpfer des Comic-Strips "Mutts". In diesen Comics wird oft ein tierischer Blick, in Tradition von Felix the Cat, auf alltägliches menschliches Verhalten gerichtet. Der Alltag wird komisch transzendiert. Es bleibt zu fragen und ich lasse die Frage offen: Was teilt uns dieses Buch, auf eine naiv scheinende Weise, über kindliches Einschlafverhalten mit? Wozu möchte es uns erwachsene Mitleser auffordern?