Cybermob Mobbing im Internet

Autor*in
Clay, Susanne
ISBN
978-3-401-02749-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
248
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2010
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
6,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Carmen jettet gern. Doch eines Tages bekommt sie eine beleidigende Mail. Zuerst hält sie es für einen miesen Scherz, doch dann folgen weitere, schlimmere. Sie kann mit niemandem darüber reden. Sie kann nicht mehr zu den Musicalproben von West side Story gehen, sie kann eigentlich gar nichts mehr tun, denn überall scheint ER zu sein und sie zu beobachten. Und sie weiß nicht, wer es ist. Doch dann macht der Unbekannte einen Fehler...

Beurteilungstext

Mobbingopfer können sich oft nicht wehren. Sie fühlen sich allein und ohnmächtig, etwas gegen ihre Peiniger zu tun. So geht es auch Carmen. Als sie im Jet die erste E- Mail bekommt, glaubt sie noch an einen üblen Scherz. Doch bei den nächsten wird ihr klar, dass es jemand auf sie abgesehen hat. Da will sie ein Unbekannter psychisch fertig machen, ohne dass sie eine blasse Ahnung hat warum. Sie hat niemandem etwas getan. Das Schlimme ist, dass ein Teil der Mails öffentlich gemacht werden, ihre Freund beginnen, sich von ihr zu distanzieren, Fremde auf die Veröffentlichungen reagieren und sie verurteilen ohne sie zu kennen, ohne den Inhalt der Infos in Frage zu stellen.
Carmen kann mit niemandem reden, am wenigsten, so scheint ihr mit ihren Eltern oder mit ihrer Freundin. Zum Glück gibt es da die Großmutter und den Nachbarn Petterson, die spüren, dass etwas nicht stimmt. Sie bedrängen Carmen nicht, geben ihr jedoch einige Tips, die ihr helfen, ihre Situation anders zu betrachten. Und dann ist da noch Manuel aus dem Tierheim. Zu ihm hat Carmen endlich das notwendige Vertrauen um ihm die Mobbing- E- Mails zu zeigen.
Die Geschichte beschreibt sehr gut den Verlauf verschiedener Mobbingphasen und die besonderen Umstände, die Mobbing “begünstigen”. Sie zeigt jedoch vor allem auf, was das Opfer tun kann, um sich aus so einer scheinbar ausweglosen Situation zu befreien. Vor allem braucht man Verbündete und manchmal auch professionelle Hilfe. In Carmens Fall ist es die Polizei und ihre erste große Liebe. Ein Polizist klärt sensibel, wie die Mobbingsituation möglichst so beendet werden kann, dass das Opfer selbst aktiv wird. Gleichzeitig macht er deutlich, wie wichtig es ist, Täter und Opfer zu konfrontieren und die Beweggründe des Täters für sein Handeln zu begreifen. Da Carmen Schülerin ist an einer großen Schule, ist klar, dass sie sicher nicht das einzige Mobbingopfer an ihrer Schule ist. Wenn die Kraft ausreicht und ausreichend professionelle Hilfe gegeben ist, ist das Öffentlich machen ein guter Weg zur Heilung der oft tiefen Wunden beim Opfer und eine Chance für andere Opfer, sich ihrem Peiniger zu stellen.
Abgeschlossen wird das Buch mit Hilfsangeboten für Betroffene wie dem Deutschen Kinderschutzbund.
Die Autorin stellt sich mit diesem Buch erneut einem sehr heiklen, aktuellen Jugendthema, so wie schon mit ihrem Buch “Der Feind ganz nahe” zum Thema Gewalt in der Familie. Beide Bücher sind ausgezeichnet als Bücherkistenlesestoff und anschließende Vorstellung und Diskussion ab Klasse 8 geeignet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KOST.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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