Crazy Schmidt … und der krasseste Roadtrip meines Lebens
- Autor*in
- Feldhaus, Hans-Jürgen
- ISBN
- 978-3-423-74095-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Feldhaus, Hans-Jürgen
- Seitenanzahl
- 336
- Verlag
- dtv
- Gattung
- Erzählung/RomanTaschenbuch
- Ort
- München
- Jahr
- 2023
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
- Preis
- 16,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der fünfzehnjährige Henk wurde gegen seinen Willen aus der Großstadt Köln aufs platte Land nahe Hamburg verpflanzt. Ödnis und Langeweile beherrschen aus seiner Sicht nun sein Leben, bis er über einen Hund stolpert und damit in einen Roadtrip, der an Abenteuern, Erfahrungen und Erkenntnissen kaum zu überbieten ist.
Beurteilungstext
Auslöser des Roadtrips ist der titelgebende „Crazy Schmidt“, ein Herr im Seniorenresidenzalter, der eine persönliche Mission hat: Die unerfüllten Pläne seiner verstorbenen großen Liebe in die Tat umzusetzen.
Die Reisegruppe wächst und wächst, was vor allem an der Persönlichkeit von Armin Schmidt liegt. Da wären der Protagonist Henk, die aus der Jugendwohngruppe getürmte Zoe und der schlitzohrige Valentin. Diese Personen bilden, mit dem Hund Anton, den Kern der zusammengewürfelten Reisegruppe, die Abenteuerliches, Skurriles und auch Berührendes erlebt. Eric, der beste Freund von Henk, ist ebenfalls dabei, wenn auch nur per Mobiltelefon und als Alibi vor Henks Familie.
Ich habe mich stellenweise köstlich amüsiert, was vor allem an den Dialogen liegt, die meinen Humor voll getroffen haben. Der Autor, selbst Jahrgang 1966, schafft es, die Figuren authentisch und durchaus mehrschichtig zu entwickeln, was speziell bei den jugendlichen Charakteren sicherlich keine triviale Aufgabe ist. Respekt also vor allem für die Gespräche zwischen den TeenagerInnen, die überzeugend Lebensgefühl und die individuellen Beziehungen transportieren, ohne dass es befremdlich wirkt. Geholfen hat Hans-Jürgen Landhaus sicherlich, dass es real existierende Vorbilder gibt, die ihn inspirierten, wie der Klappentext verrät.
Aufwarten kann der Roman immer wieder mit überraschenden Wendungen und originellen Komplikationen im Verlauf der Handlung. Manches ist sicherlich vorhersehbar, was aber durch die rasante Erzählart zumindest mein Lesevergnügen nicht beeinträchtigt hat.
Leider geht dem Roman auf den letzten 50 Seiten ein wenig die Puste aus. Es sind überwiegend die bereits bekannten frotzelnden Dialoge und Betrachtungen, die sich zwischen den Figuren entspinnen, wenn auch unter zunehmend veränderten emotionalen Bedingungen. Trotzdem hat das Ende zwei Überraschungen zu bieten und versöhnt so mit dem etwas zäheren letzten Teil der Geschichte.
Fazit?
„Crazy Schmidt“ ist ein Lesevergnügen für diejenigen, die widersprüchlichen und herausfordernden Aspekten des Lebens durch liebevoll ironische Betrachtung etwas abgewinnen können, egal ob Teenager oder älteres Semester.