City of Bones
- Autor*in
- Clare, Cassandra
- ISBN
- 978-3-401-06132-0
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 500
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2008
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 17,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Es sollte ein ganz normaler Abend in New York City werden. Doch als sie in der Disko einen Mord beobachtet, verändert sich die Welt der 15-jährigen Clary. Sie ahnt noch nicht, dass sie gerade den Schattenjägern begegnete. Und plötzlich nimmt sie ihre Umwelt auf eine völlig neue Weise wahr.
Beurteilungstext
Clarys Mutter ist bestürzt und nach einem heftigen Streit verlässt das Mädchen wütend die Wohnung. Beim Heimkommen ist die Mutter entführt und die Wohnung verwüstet. Überschattet von seltsamen Ereignissen, geheimnisvollen Gesprächen und beunruhigenden Bekanntschaften der letzten Tage fühlt sich Clary von dem Geschehen verwirrt und herausgefordert. Auf der Suche nach ihrer Mutter und ihrem eigenen Leben folgt sie dem Jungen Jace, der immer wieder ihren Weg kreuzt, in seine Welt, eine Welt mitten in New York, die sonst keiner wahrnimmt, die Welt der Schattenjäger voller Dämonen und Kreaturen der Nacht. Und sie ist erst am Ziel, als sie ihre Welt gefunden hat. Die Erkenntnis, dass sie schon immer Teil davon war, macht sie zugleich verzweifelt und wütend.
Der auktoriale Erzähler führt uns in der romanhaften Erzählung in einem einzigen Handlungsstrang durch die Ereignisse in Clarys Leben. Doch immer wieder streift man in Dialogen, Rückblenden und Portalen die Vergangenheit und das Schicksal der anderen Personen, die Clarys Suche und den Leser in die Geschichte begleiten. Die Berührung anderer Lebenslinien füllt Lücken oder entwickelt Motive, die neue Situationen und Entscheidungen in Bewegung setzen. So schafft es Cassandra Clare geradezu meisterhaft, die Spannung bis zum Bersten zu halten, um nach kurzem Atemholen einem neuen Höhepunkt entgegenzufiebern. Die Verwendung kriminalistischer Elemente erhöhen das Spannungspotential zusätzlich, denn die Entführung und die Aufklärung dieses Verbrechen sind überhaupt erst die grundlegenden Triebkräfte des Geschehens.
Im Kreis der Schattenjäger findet Clary vorerst ein neues Zuhause und erste Antworten. Die Beziehungen der kleinen Gruppe Jugendlicher, die dort zusammenlebt, könnte problemgeladener nicht sein: angefüllt mit unglücklicher Liebe, affektierter Selbstdarstellung, naiver Zurückweisung oder beschämter Verdrängung tiefster Gefühle in einem Wechselspiel der einzelnen Persönlichkeiten bietet die Autorin verschiedensten Charakteren eine Identifikationsfigur an und gleichzeitig Einsichten, um Verständnis für den Gegenpart zu erbitten. Liebe und Mitgefühl, Freundschaft und Loyalität, Vertrauen und Zuneigung, Eifersucht und Hass, all das erweist sich immer wieder als eine Gratwanderung mit tödlichen Gefahren. Jace spricht es aus: "Lieben heißt zerstören!", aber dennoch lebt er nach dem Gegenteil: " Lieben heißt erschaffen." Und sie müssen erfahren, dass eines vom anderen nicht zu trennen ist.
Die klare, anspruchsvolle und trotzdem jugendlich frische Sprache ist bildreich genug, es bedarf keiner Illustrationen. Einzig die Umschlaggestaltung macht in ihrer widersprüchlichen Gestaltung von Fotomontage und Relief sowie der Darstellung von moderner Großstadt und mystischen Symbolen neugierig.
Die Erzählung hebt sich trotz einzelner Parallelen endlich einmal deutlich von den berühmten Verwandten der phantastischen Literatur wie "Harry Potter" und dem "Herrn der Ringe" ab. Für Jugendliche eine wertvolle Bereicherung ihres Bücherschrankes.