Circes Rückkehr

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Teaser

Gemma und ihre Freundinnen haben Ferien! Endlich! Es geht zurück nach London in die pulsierende Stadt. Bälle und Opernbesuche warten auf die drei Mädchen aber auch die Visionen. Sie konnten sie in Spence nicht einfach zurücklassen! Eben sowenig die Verantwortung für das magische Reich. Mit der Zerstörung der Runen setzte Gemma die Magie frei. Nun wird sie zur Bedrohung. Wird es den Mädchen gelingen die Magie zu binden?

Beurteilungstext

So wie im ersten Teil, geht es mit rasendem Tempo in der Geschichte weiter. Visionen ereilen Gemma und die Besuche im magischen Reich werden immer aufregender und beängstigender. Jetzt geht es um die Existenz der verzauberten Welt und um die "Wahrheit". Noch immer wissen die Mädchen nicht, wer sich hinter Circe verbirgt und was es mit den Rakschanas auf sich hat. Das Netz zieht sich unaufhaltsam zusammen und Gemma weiß bis fast zum Schluss nicht, wem sie vertrauen kann und wem nicht. Immer wieder schürt die Autorin diese Unwissenheit. Sie vermischt unaufhaltsam Realität mit Illusion. Immer wieder schafft sie facettenreiche, lebhafte Szenarien, die einem den Atem stocken lassen. Ich konnte oft nicht schnell genug lesen, da mich der Text, ganz bildhaft, schon fast wie eine "Visionen" überrumpelte. Die Aufeinanderfolge von Dramatik, Melodramatik und magischer Mystik war so beeindruckend, dass ich das Buch förmlich verschlungen habe und nicht der kleinste Moment zum Luftholen blieb. Neben der unglaublichen Spannung, schaffte es die Autorin aber ebenso faszinierend, ganz weltliche Werte zu vermitteln. Die tiefe Freundschaft der Mädchen war überzeugend und beeindruckend. Die Autorin lässt immer wieder die Wertvorstellung der damaligen Zeit aufleben. Sie lässt keinen Zweifel aufkommen, dass sich die Welt weiter dreht und sich die Menschen und Wertvorstellungen ändern. Immer wieder lässt sie die Figuren des Buches sehr lebhaft und kraftvoll Gefühle und Befindlichkeiten durchleben. Damit werden die Mädchen nicht nur zu Romanhelden sondern sind ein wenig so wie du und ich. So wie sich Gemma und die anderen Figuren sprichwörtlich "Gedanken" machten, so fühlte, dachte und empfand ich mit. Sie schreibt so eindringlich und setzt die Figuren und das Umfeld derselben so in Szene, dass man sich des Nachdenkens und der Antwort nicht entziehen konnte. Gemeinsam mit Gemma macht man sich auf die Suche nach den richtigen Lösungen und durchlebt mit ihr die vielen Irrungen und Ängste. Man findet mit ihr gemeinsam die wirklich wichtigen Dinge im Leben, ohne es bewusst wahr zu nehmen. Die Autorin vermittelt Botschaft für Botschaft und pflanzt sie unaufhaltsam in die Herzen der Leser. Dieses Buch berührt, es lässt uns an einer ganzen Bandbreite von Gefühlen teilhaben. Es macht bewusst, wie wichtig eine reifliche Prüfung unseres Handelns ist. Wie oft trügt der schöne Schein? Wie oft lassen wir uns blenden und gehen den bequemen Weg? Was ist Freundschaft, was ist Liebe und woran mache ich diese fest? Neben der wunderschönen Geschichte ist es diese Tiefsinnigkeit, die mich sehr beeindruckt hat.
Was mich ebenso sehr faszinierte, war der Mut und die Selbstverständlichkeit, mit der sie Themen wie sexueller Missbrauch (Felicity), Mutter- Vater- Kindbeziehungen, Drogenmissbrauch aufgreift und deren Auswirkungen in Handlungen der Romanfiguren aufleben und ausleben lässt. Warum reagierte z.B. Felicitiy so aggressiv auf das Erscheinen der kleinen Polly in ihrer Familie. Die erste logische Schlussfolgerung war "Eifersucht". Darum ging es aber eben überhaupt nicht! Nicht immer ist das was wir wahrnehmen auch das was tatsächlich passiert. Nicht nur Gemma kann sich irren…!? Die Autorin vermittelt hier eine ganz besondere Botschaft!
Mit Hochachtung bewundere ich die sagenhafte Phantasie der Autorin. Nichts aus dem magischen Reich ist wahr, alles ist frei erfunden. Eine Illusion, so real und erlebbar zu machen ist einfach genial.