Charlie Broom - Wie fängt man eine Hexe?

Autor*in
Longstaff, Abie
ISBN
978-3-8337-3922-4
Übersetzer*in
Keil, Britta
Ori. Sprache
Englisch
Sprecher*in
Schmidt, Vera
Umfang
244  Minuten
Verlag
Gattung
AudioFantastik
Ort
Hamburg
Jahr
2018
Alters­empfehlung
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Charlotte muß notgedrungen mit ihrer Familie in das geerbte Haus der unbekannten Tante Beth ziehen. Aber irgendetwas stimmt nicht mit dem Haus. Auch der Schulwechsel gestaltet sich für Charlotte schwierig. Sie findet kaum Anschluss und besonders ihre Mitschülerin Cat belauert sie misstrauisch. Bis Charlotte eines Tages im Wald auf das krumme kleine Häuschen der mysteriösen Agatha trifft…

Beurteilungstext

Charlotte Broom, die von ihrer Familie Charlie genannt wird, muss mit ihrer Familie umziehen. Ihr Vater hat seinen Job verloren und die Familie ist in finanzieller Not. Das Erbe der Tante Beth, die keiner aus der Familie je kennen gelernt hat, kommt da gerade richtig. Die Familie zieht von London in das kleine Haus der Tante. Der Vater renoviert mit viel Elan das Haus, die Mutter findet eine Anstellung im Krankenhaus. Charlie und ihr Bruder müssen an eine neue Schule. Charlie ist von allem überfordert und zu ihrem Leidwesen kehrt ihr alter Sprachfehler zurück. Sie findet kaum Anschluss in der neuen Schule und leidet unter ihrem Stottern. Außerdem spürt Charlie nicht nur in ihrem neuen Haus, sondern auch bei Begegnungen mit ihrer neuen Mitschülerin Cat immer so ein seltsames Kribbeln. Da lernt sie auf einem Spaziergang im Wald die etwas versteckt lebende Agatha kennen. Die beiden freunden sich an und schon bald vertraut sich Charlie Agatha an. Es stellt sich heraus, dass Agatha eine gute Hexe ist, die sich nach einem schlimmen Erlebnis mit einer befreundeten Hexe vor 17 Jahren von der Hexerei abgewendet und sich auf Kräuterkunde verlegt hat. Diese eröffnet Charlie, dass sie eine ganz besondere Aufgabe habe und das Stottern nicht ihr Hindernis, sondern ihre Stärke sei: Charlie ist eine Hexe und mit magischen Fähigkeiten ausgestattet. Und die erste magische Herausforderung wartet bereits auf Charlie: Ihre Mitschülerin Susann verliert plötzlich ihre schöne Singstimme. Wer und was dahinter steckt und dass Charlie tiefer in die Sache verstrickt ist, als es anfänglich erscheint, davon und von noch viel mehr erzählt die Geschichte.
Charlie Broom wird von Julia Meier sehr lebendig und einfühlsam gesprochen. Man hört ihrer Stimme gerne zu und sie schafft es durch kleine Nuancierungen den verschiedenen Charakteren Leben einzuhauchen. Die insgesamt drei CDs hört man in einem durch, nicht nur wegen Julia Meier, sondern weil die Autorin Abie Longstaff mit ihrer Geschichte den Hörer in seinen Bann zieht. Auf vieles kommt man nicht gleich und immer wieder lockt die Erzählung auf eine falsche Fährte und nimmt unerwartete Wendungen. Die Geschichte ist spannend und stimmig.
Im Gegensatz dazu ist die Gestaltung des Covers der CD leider überhaupt nicht stimmig. Bei der uninspirierten und lieblosen Illustration von Charlie und dem Raben denkt man unweigerlich an Kindergarten oder 1. und 2. Klasse Grundschule. Charlie geht jedoch in die sechste Klasse und genau für diese Altersklasse und jünger (ab 3. Klasse) ist diese Hörbuch geeignet. Ich kann mir vorstellen, dass viele Kinder in diesem Alter das Cover nicht mehr ansprechend finden. Die Gestaltung des Covers bleibt hinter der Vielschichtigkeit der Geschichte zurück und spricht die falsche Altersgruppe an. Das ist wirklich schade, weil Charlie eine sympathische und menschliche Heldin ist und nicht nur viele reale, sondern auch magische Herausforderungen meistert und zwar nicht immer beim ersten Anlauf. Kinder können sich auf verschiedenen Ebenen mit Charlie identifizieren. Nicht nur dass Charlie Ängste hat, die vielen Kindern bekannt sind und sich bei ihr in einem Sprachfehler äußern, sondern auch die familiären Probleme, die sich durch die Arbeitslosigkeit des Vaters, den finanziellen Engpass, den unfreiwilligen Umzug und den Start an einem neuen Ort und einer neuen Schule ergeben. Charlie lernt im Verlauf der Geschichte, dass man Herausforderungen annehmen sollte, dass ein Fehler nicht automatisch scheitern und das Ende bedeuten muss und eine Schwierigkeit tatsächlich eine besondere Gabe sein kann. Immer wieder muss Charlie Tiefschläge einstecken, verzweifelt häufig, und doch lässt sie sich nicht unterkriegen. Sie gewinnt dadurch neue Freunde und neues Selbstbewusstsein. Man wünscht dem Buch nach dem Hören wirklich ein angemesseneres Cover!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Karo; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 14.12.2018

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