Brennender Durst - Manchmal musst Du verloren gehen, um gefunden zu werden

Autor*in
Wilcock, Lizzie
ISBN
978-3-407-82300-7
Übersetzer*in
Levin, Friedericke
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Stofberg, Nicole
Seitenanzahl
253
Verlag
Gattung
Ort
Weinheim
Jahr
2017
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Karanda und Salomon sind auf der Fahrt zur nächsten Pflegefamilie, als der Autounfall passiert. Der Fahrer ist tot. Karanda spürt Freiheit und will die Zukunft selbst planen. Sie flieht in die Wüste. Salomon folgt ihr, was ihr gar nicht passt. Ohne ihn würde sie die Tage nicht überstehen. Er kennt essbare Wildpflanzen und hat daran gedacht, nützliche Dinge aus dem Auto mitzunehmen. Beide Kinder machen schwierige Tage durch mit Hunger, Durst und anderen Gefahren. Rettung kommt in letzter Minute.

Beurteilungstext

Ein ungewöhnlich spannendes Buch, das einem nicht loslässt, auch weil es mit zwei Kindern zu tun hat, die tief in ihrer Seele verletzt worden sind. Karandas Mutter hat sie einmal einfach nicht abgeholt, eine Erklärung für dieses Verhalten bekommt das Mädchen nie. So klammert sie sich an das einzige Foto, das sie von ihrer Mutter hat und an die Erinnerung, wie lieb die Mutter zu ihr einst war. In den verschiedenen Pflegefamilien hat sie ebenfalls Verlustängste, verhält sich dann stets so, dass sie wieder fortgeschickt wird - ein Teufelskreis, dem sie durch die Flucht durch die Wüste zu entkommen versucht.
Der achtjährige Salomon, der zufällig mit im Auto sitzt, scheint da ganz anders zu sein. Einmal sieht er aus wie ein Engelchen, ist ruhig und klug in seinen Bemerkungen und kennt sich in der Natur gut aus. Ohne sein Wissen um essbare Früchte wären beide Kinder verhungert. Aber Salomon ist psychisch krank. Er kann, wenn er meint, wieder einmal jemanden, den er lieb hat, zu verlieren und allein gelassen zu werden, völlig ausrasten und dabei zerstörerische Kraft entwickeln.
Aber dass das so ist, merkt Karanda erst viel später, als sie keine Hoffnung für das Überleben in der Wüste mehr hat. Gut, dass das Buch einen positiven Ausgang aufzeigt. Nach dem großen Feuer kommen Reporter in die Gegend. Salomon macht dem älteren Mädchen klar, dass sie einander Familie sein können. Im letzten Moment geht Karanda darauf ein.
So ergreifend die Nöte beider Kinder geschildert sind, so wirkt es doch unwahrscheinlich, dass sich ein achtjähriges Kind fast wie ein Psychotherapeut in seinen Gesprächen mit dem Mädchen verhält. Noch unwahrscheinlicher aber ist, dass seine Geschichte mit der des Mädchens verbunden ist, wie sich in den beiden letzten Kapiteln herausstellt. Karanda hatte eine einzige Freundin, der sie vertraute und die ertrunken ist. Nun stellt sich heraus, dass damals Salomon schuld war, dass sein Vater und die Schwester ertrunken sind.
Die ganze Zeit über wusste Salomon von Karanda, weil er sie auf der Beerdigung seiner Schwester gesehen und seitdem ihr Gesicht nicht vergessen hatte.
Verständnis wecken für schwierige Mitschüler und die Einsicht, dass es Gründe geben mag, wenn Jugendliche ausflippen; dies könnte die Beschäftigung mit diesem Buch anbahnen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPLTLD.
Veröffentlicht am 01.07.2017

Weitere Rezensionen zu Büchern von Wilcock, Lizzie

Wilcock, Lizzie

Brennender Durst - Manchmal musst du verloren gehen, um gefunden zu werden

Weiterlesen