Bravo Bravo

Schlagwörter

• Sport
• Tiere

Teaser

In seinem Bilderbuch lädt der Autor und Illustrator Ole Könnecke zu einer etwas anderen Zirkusvorstellung ein. Gemeinsam mit zwei tierischen Zuschauern erlebt der Leser allerhand Komisches: tollpatschige Akrobaten, fliegende Kunstreiter oder sich jagende Clowns. Und immer wieder fragen die Gäste begeistert: ""Und was kommt jetzt?"" Doch plötzlich passiert ein Unglück und die kleinen Gäste werden selbst aktiv. Besonnen retten sie den Zirkus und heimsen am Ende den größten Applaus selbst ein.

Beurteilungstext

Fertig machen, es geht los: die Zirkusvorstellung beginnt! Auch als erwachsener Leser fällt es nicht schwer nachzufühlen, wie sich wohl der junge Bilderbuchbetrachter auf die folgenden Attraktionen freut, kennen wir doch alle die beschwingte Anspannung unmittelbar vor einem solch spannenden Ereignis.
Der Buchautor und Illustrator Ole Könnecke nutzt diese freudige Ungeduld und fordert den Betrachter mit der immer wiederkehrenden Frage ""Und was kommt jetzt?"" zum Fabulieren und Mitfiebern auf. Was gehört alles in eine Zirkusvorstellung? Was wird passieren? Wer darf auf keinen Fall fehlen? Witzig und bilderreich führt er durch die Manege. Die Erwartungen werden nicht enttäuscht: von Akrobaten, Kunstreitern, Domteueren und Clowns ist alles dabei. Die tierischen Akteure zeigen, was sie können.
Bild und Text harmonisieren dabei perfekt. Jede einzelne Illustration wird durch kurze, meist einfach gebaute Sätze untermauert und erleichtert dadurch auch den jüngsten ""Lesern"" das Verständnis. Die Bildaussage konzentriert sich dabei auf die tierischen Hauptdarsteller und ihre Zirkuskünste. Ein wiederkehrendes Farbschema bringt Ruhe in den comic-haften Stil ihrer Anordnung. Auf einen Hintergrund wird ebenfalls verzichtet. Auch der Seitenaufbau unterstützt diese harmonische Wechselwirkung zwischen Bild- und Textebene. Jede Doppelseite widmet sich einer Zirkusattraktion. Dabei dominiert ein immer gleicher Ablauf: der tierische Artist stellt sich vor, präsentiert sein Kunststück und holt sich den Applaus des Publikums ein.
Dass so manches dabei schief geht, ist gar nicht schlimm und erhöht sogar den Witz. Die Akrobaten fallen um? Das macht nichts, denn die können so was. Ob der Kunstreiter wohl freiwillig fliegt? Wohl kaum! Dennoch gewinnt er mit einem lauten ""Bravo! Bravo!"" die Annerkennung der tierischen Zuschauer. Und so macht es auch nichts, dass etwa der Löwe für seinen Auftritt viel zu müde ist und der Dompteur selbst durch den brennenden Reifen springen muss. Mit einem freudigen ""Bravo! Bravo!"" endet auch diese Doppelseite. Es kann garantiert werden, dass der junge Bilderbuchbetrachter selbiges nicht nur einmal laut mit ausrufen wird.
Die heitere Grundstimmung erfährt einen Abbruch, als plötzlich ein Unglück geschieht: es brennt! Eine Doppelseite zeigt die Panik der Akrobaten, alles ist in Aufruhr. Nur die beiden Zuschauer bleiben ruhig. Auf der nächsten Doppelseite wiederholt sich die beschriebene Bild-Text-Konstellation: jede rettende Handlung von Katze und Hund wird Schritt für Schritt sowohl schriftlich als auch bildnerisch dargestellt. Große Transferleitungen müssen demnach nicht eingebracht werden. Und auch das Prinzip der Wiederholung bleibt erhalten: wieder endet die Doppelseite mit der Frage, was als nächstes passieren wird. Auch den ganz jungen ""Lesern"" dürfte nun klar sein, was folgt: nämlich das, was nach jeder großen Attraktion folgt - der Applaus! Und der ist größer, als alle bisherigen. Beinahe einer ganzen Seite gehört das letzte, um ein mehrfaches hervorgehobene ""Bravo! Bravo!""
Nun sind die Zuschauer selbst zu Zirkusdarstellern geworden. Sie stehen in der Manege und genießen den Applaus der Menge. Und wieder fällt es nicht schwer anzunehmen, dass sich hier der ein oder andere Wunsch des Bilderbuchbetrachters widerspiegelt.