Borderland

Autor*in
Schwindt, Peter
ISBN
978-3-7373-5132-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
272
Verlag
MeyersDuden
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Frankfurt/Main
Jahr
2018
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
16,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Borderland ist ein Roman über einen jungen Mann, der durch den (vermutlichen) Selbstmord des Vaters und die Depression der Mutter sehr viel Verantwortung übernehmen muss. Teilweise passieren ihm mystische Dinge, so lernt er Jane kennen, die eine Art Engel sein muss. Es geht ums Erwachsenwerden und Beziehungen, Familie und viel wichtiger: Wahlfamilie und immer wieder um Musik.

Beurteilungstext

„Borderland“ von Peter Schwindt hat mich fasziniert und verwirrt gleichermaßen. Kurz gefasst geht es um den 16jährigen Vincent Amos, dessen Vater bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, seine Mutter wurde daraufhin depressiv. Die Familie musste aus ihrem geräumigen Haus in eine kleine Wohnung in einem sozialen Brennpunkt umziehen und aufgrund der Erkrankung seiner Mutter übernimmt Vincent viel Verantwortung. Wir begleiten ihn am ersten Tag in seiner neuen Schule.

Im Laufe des Buches lernt Vincent eine Reihe von Personen kennen, bei denen lange Zeit nicht völlig klar ist, ob sie real existieren. Jane, die ihm am Dia de los Muertos am Grab seines Vaters begegnet, stellt sich im Laufe des Buches als eine Art Engel heraus. Dennis, der allerdings real genug ist, um eine Mitschülerin zu verprügeln, könnte als Gegenstück eine Art Teufel sein.

Vincents Mutter fällt zu Beginn des Buchs ins Koma und muss ins Krankenhaus, wo Vincent Frau Neuburg vom Sozialdienst des Krankenhauses kennenlernt. Sie bietet ihm Hilfe an. In der Schule und vor allem über das Schulorchester kommen der Musiklehrer, genannt Herr Killminster (Referenz auf den Sänger von Motörhead) und Vincents im Lauf des Buches entstehende neue Wahlfamilie Timo, Vida und Anoush in sein Leben.

Durch das Buch ziehen sich immer wieder Referenzen auf Musik und Popkultur. Viele Anspielungen versteht man nur, wenn man über Wissen im Bereich Musik (klassische wie auch moderne) und einige aktuelle Computerspiele verfügt. Hintergrund ist, dass Vincents Vater in der Musikbranche gearbeitet hat, Vincent und auch einige Menschen seines neuen Kreises viel mit Musik zu tun haben: In der Schule spielt Vincent sehr schnell im Schulorchester, seine (vielleicht mystisch verbundene?) Mitschülerin Vida und er spielen gemeinsame Stücke und mit Anoush legt er im angesagten „Borderland“, einem ehemaligen Bordell, auf.

Die Sprache ist jugendlich: kurze, teilweise unvollständige Sätze, die sich leicht und fluffig lesen lassen. Besonders erfrischend fand ich, dass Vincent selbst immer wieder das Geschehen kommentiert. Vieles bleibt dafür allerdings auch offen, der Leser oder die Leserin müssen es sich nachträglich hinzudenken. Einiges ging mir erheblich zu schnell. Kaum kennen sich Anoush und Vincent, verliert er seine Unschuld an sie. Für mich war es schwer auszuhalten, dass das Buch nicht eindeutig ist. Vieles bleibt ungeklärt. Sind Vida und Vincent nun für einander bestimmt? Welche Art von Engel ist Jane? Inwiefern ist sie Vincents Spiegelbild? Was haben die Polarlichter damit zu tun? Auch die Auflösung bzgl. der Beziehung zwischen den Eltern Vincents kam sehr plötzlich und wenig überzeugend.

Was das Buch aber auf jeden Fall bietet, ist eine große Menge Gesprächsanlass über Themen wie Engel, Suizid, erste Liebe, Sexualität und LGTBQ inklusive Polyamorie.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von nha; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 18.02.2019

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