Böser Bruder toter Bruder

Autor*in
Dhami, Narinder
ISBN
978-3-473-35332-3
Übersetzer*in
Winter, Kerstin
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
234
Verlag
Ravensburger
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Ravensburg
Jahr
2011
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Es ist schon heftig, wenn ein Zwillingsbruder tot ist. Damit beginnt das Buch, und auch, dass die Ich-Erzählerin Mia therapeutisch betreut wird. Sie wird also auch ihre Rolle erzählen, die Geschichte eines Amokläufers in einer Schule und die Geschichte von Jamie, der anderen Hälfte von Mia. Eine tolle Grundidee, die uns mehrfach und unvermittelt das Glatteis zeigt, auf das wir geführt wurden.

Beurteilungstext


Wir lesen eine Art Tagebuch. Fast alle neunzehn Kapitel tragen den Untertitel "Montag, 10. März" gefolgt von einer Uhrzeit; diejenigen Kapitel ohne Datum ergänzen die Zeit des Amoklaufs des Jungen in der Schule durch Rückblenden, das letzte Kapitel ergänzt nicht nur, es klärt wirklich auf. Die Zeit des Tagebuchs beginnt um 7.51 Uhr und endet mit 14.10 Uhr. Gut sechs Stunden werden auf rund 200 Seiten aufgerollt.
Die Mutter ist manisch-depressiv, eine Seelenlage, die vielleicht auch auf die Geburt ihrer Zwillingskinder zurückzuführen ist. Es ist nicht einfach, mit ihr zu leben, aber Mia erkennt, dass auch ihr bisheriges Leben einer Klärung bedarf. Dabei hilft Dr. Macdonald. Im Gesicht der Psychiaterin kann sie "weder Unglaube noch Missbilligung" ihrer Geschichte lesen, allerdings "auch kein Mitgefühl". Dennoch sprudelt alles, was Mia bisher sorgfältig verbarg, zu ihrer eigenen Überraschung aus ihr heraus.

Mehr als einmal müssen wir zurücklesen, stellen wie Mia bezüglich ihrer Psychiaterin fest, dass diese ihr zwar helfen, aber auch austricksen will. Wir werden nämlich von Narinder Dhami, die übrigens auch Autorin von "Kick it like Beckham" ist, ebenso ausgetrickst, gehen ihr auf den Leim, folgen ihren Wendungen, um dann festzustellen, dass auch die nicht ganz die wahre Wirklichkeit sind.

Das ist sehr spannend und je sehr schlüssig geschrieben und folgt einer ebensolchen Grundidee für dieses Buch, die, das muss gesagt werden, keine Idee ist, ein Buch über einen Amoklauf in einer Schule zu schreiben. Alle, die den Ankündigungen im Waschzettel glauben, werden auch nicht enttäuscht, aber vielleicht entgeht die hervorragend gestaltete Geschichte denjenigen, die sich nicht mit dem Thema "Amoklauf" befassen wollen und das Buch deswegen nicht lesen. Denen entgeht allerdings diese ganz andere Geschichte.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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