Bitterherz

Autor*in
Bliefert, Ulrike
ISBN
978-3-522-20103-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
204
Verlag
Thienemann
Gattung
Krimi
Ort
Stuttgart
Jahr
2011
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Zufall gebiert einen durchgehend spannenden Krimi: Scheinbar aus heiterem Himmel wird eine 16-jährige Praktikantin entführt, ihre Freundin weiß alles von ihr, kann aber auch nichts erklären. In ihrem Dorf brodelt die Gerüchteküche und fordert eigene Opfer, die Polizei tappt im Dunkeln. Nur weil die beiden Freundinnen nüchtern und logisch bleiben, kommt es zu einem guten Ende.

Beurteilungstext

Die Autorin beschreibt ein Eifeldorf in der Nähe von Mayen, in dem Gerüchte gekocht werden und jeder jeden beobachtet. Erst am Schluss wird klar, dass es dabei Schwatzbasen gibt, die eigentlich niemandem etwas Böses nachsagen wollen und andere, die durch und durch böswillig sind. Letztere sind Schuld an mancherlei Verhängnis, manche Menschen sind krankhaft böswillig, neidisch und hassen aus Bitterkeit. Wenn man sich denen nicht rechtzeitig entgegen stellt, kann das schlimmste Unheil herauf beschworen werden, besonders, wenn sie noch Menschen für ihre Interessen einsetzen können, weil die froh über das Freibier sind, weil sie ohnehin beschränkt sind. Lauteren Menschen kann so das Leben schwer gemacht werden, vor allem, wenn sie nur etwas anders sind als alle anderen. Aber das ist nur das Dorfleben für sich.
Ein anderer Zufall lässt nun diesen Entführungsfall entstehen, der nichts mit dem Dorfleben zu tun hat. Das weiß natürlich keiner und so ist für das ganze Dorf gleich klar, wer der Entführer sein soll. Nüchterne Überlegungen helfen da nicht viel. Nur weil die beiden Mädchen klar denken können, kommt es zum guten Ende. Auf der Strecke bleibt eine Fülle von Vorurteilen und schnellen Schlüssen. Etwas rätselhaft bleibt eine Wahrsagerin, die die verzweifelten Eltern zu Rate ziehen, weil sie - zwar nebulös, aber nicht völlig daneben liegend - weissagt, das das Mädchen noch lebe.
Die Presse spielt eine gänzlich unrühmliche Rolle in der Person des Lokalreporters, der über Leichen ginge, wenn er eine Sensationsgeschichte in sein Blatt bekäme - und mittelbar ist er der Auslöser dieses Falles überhaupt. Die Presse spielt hier also auch eine Doppelrolle; nur die Sensationsgier ist das Negative.
Alle Charaktere leben, selbst die schwache Mutter, die keine Energie aufbringt, sich gegen die aggressive Schwägerin zu behaupten, wird am Ende befreit - eine indirekte Folge des Kriminalfalles. Wenn sie nicht die starke Tochter hätte, die am Martyrium in dieser Familie beinahe zerbrochen wäre, letztlich aber als starke Frau daraus hervorgeht, wäre sie vermutlich zerbrochen.
Ein toller Krimi, der über 200 Seiten hinweg gleichbleibend Spannung und Empathie erzeugt! cjh11.3

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Diese Rezension wurde verfasst von cjh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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