Bist du ein Monster?

Schlagwörter

• Angst
• Freundschaft
• Komik/Humor

Teaser

Was ist ein Monster? Was ist die Voraussetzung? Natürlich der lange Spitze Schwanz, deie scharfen Krallen und die gelben Augen? Doch ist das schon alles?

Beurteilungstext

Da steht es. Ein Monster wie im Bilderbuch. Kugelrunder Körper, langer spitzer Schwanz, scharfe Krallen und gelbe Augen. Durch seine Brille schaut es uns Betrachter neugierig und sympathisch an – und möchte wissen, ob es sich bei der Person jenseits des Buches auch um böses Monster handelt, denn das sucht es als Freund. Doch wir haben nicht die genannten Accessoires und so kann es leider nicht sein, dass wir ein Monster sind. Ende, vorbei, Buch zuklappen! Wobei? Wie sieht es denn mit den Zähnen aus? Die sehen doch recht wütend aus? Und brüllen und stampfen können wir offenkundig auch. Hurra, freut sich das Monster – es kann in uns doch ein schauriges Monster erkennen – und genau darin liegt nun das Problem. Denn das ist so schaurig, dass es verängstigt das Weite sucht.
Dieses witzige metafiktional-interaktive Bilderbuch bezieht seine Lesenden intensiv ein, indem es eine Interaktion zwischen Fiktion und Umwelt fingiert. Damit wird das Lesen zur Performance. Es spielt mit Stereotypen und Klischees, vom Monster und vom wilden Kind, und bricht diese auf sympathische und witzige Weise auf. Das gibt viel Grund zu Lachen, ohne dass der Spaß der überzeichneten Handlung abgedämpft oder pädagogisch gerahmt werden muss. Das Monster ist in plakativen Farben vor Weißgrund zu sehen. Der detailreduzierte Körper zeigt es als kindlichen Helden – der ganz offenkundig wenig schaurig daherkommt. Der bühnenartige Bildraum lässt Nähe und Distanz zu, fokussiert aber in starker Einfachheit auf die Interaktion. Das verstärkt die interaktive Dichte. Ein gelungenes Buch – sehr zu empfehlen!