Birdie und ich

Autor*in
Nuanez, J. M. M.
ISBN
978-3-423-64095-4
Übersetzer*in
Kollmann, Birgitt
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
288
Verlag
dtv
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2022
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Birdie und seine Schwester Jack brauchen eine neue Familie, nachdem ihre Mitter gestorben ist. Doch sind ihre Onkel Carl und Patrick dieser Aufgabe gewachsen?

Beurteilungstext

Seit dem Tod ihrer Mutter leben Birdie und die jugendliche Ich-Erzählerin Jack bei ihrem Onkel Carl. Der ist freundlich und den beiden zugewandt, aber auch chaotisch und unzuverlässig. Nachdem die beiden zu oft in der Schule gefehlt haben, übernimmt Patrick, der verschlossene zweite Bruder ihrer Mutter die Versorgung. Doch er ist abweisend und distanziert, spricht nicht mit den Kindern und scheint ihre Bedürfnisse nicht zu erkennen. Zudem verbietet er Birdie, Mädchenkleidung zu tragen, um die schulischen Probleme in den Griff zu bekommen. Doch die werden eher schlimmer und Jack merkt, dass sie selbst aktiv werden muss. Doch kann sie sich in der Welt der Erwachsenen durchsetzen?
Es ist eine beeindruckende und über weite Teile hoffnungslose Geschichte, die J. M. M. Nunanez hier erzählt. Die Kinder haben kaum die Möglichkeit, angemessen um die Mutter zu trauern, weil ihnen das Leben so feindlich und wenig unterstützend entgegentritt. Trotzdem gehen sie ihren Weg, suchen Räume, in denen sie sich entfalten. Immer wieder eskaliert das aber und das Missverstehen unter den Menschen in ihrem Umfeld ist erheblich. Und doch ist es gerade Jacks Hartnäckigkeit, die die Schale ihrer Mitmenschen langsam aufbricht. Und sie findet Freund:innen, die sie in ihrer Hilflosigkeit unterstützen.
Die Geschichte wird aus Jacks Perspektive berichtet. Sie erzählt nüchtern, aber auch betroffen. Gleichzeitig findet sie poetische Bilder für das, was geschieht. Eindrücklich sind ihre Beobachtungen und philosophischen Überlegungen, die sie in ihr Tagebuch schreibt und die am Ende jedes Kapitels zu lesen sind. Sie öffnen einen weiten Resonanzraum, in dem die Geschichte in ihrer Komplexität miterlebt werden kann. Eindrücklich und überzeugend, sehr zu empfehlen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Michael Ritter; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 04.11.2023

Weitere Rezensionen zu Büchern von Nuanez, J. M. M.

Nuanez, J. M. M.

Birdie und ich

Weiterlesen