BieBu - oder Ameisen haben vom Blütenbestäuben wirklich keine Ahnung!

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Teaser

Bienen sammeln Honig - klar. Aber sie tun nicht nur das. Was, wenn die fleißigen Bienen die Blüten nicht mehr bestäuben? Die Tiere versuchen mit allen Mitteln Schlimmes zu verhindern. Mehr schlecht als recht allerdings ...

Beurteilungstext

Honig ist ein Grundnahrungsmittel. Nicht nur auf dem morgendlichen Brötchen findet sich die bernsteinfarbene Köstlichkeit, sie verfeinert Müsli, Kekse, Kuchen, Brot und vieles mehr. Unvorstellbar wie viele Bienen unendliche Male hin und her fliegen, um das Blumengold zu sammeln. Aber das ist nicht ihre einzige Aufgabe. Ganz nebenbei erfüllen sie eine ungleich wichtigere:
Es ist Frühling, die Blüten strahlen und locken. "Hatschi" tönt es aus dem Bienenstock. Und wo eigentlich fleißiges Summen und Schwirren sein sollte, ist nur Schniefen und Niesen zu hören. Das Bienenvolk ist krank. Alle. Die gutherzige Labella soll helfen. Die keine Libelle sirrt los und fragt den heimlich angehimmelten Vince um Hilfe. Doch die Hummel ist ein "lupenreiner Lümmel" und brummelt mürrisch "dies ist nicht mein Bier." Doch Labella weiß es besser. "Ohne die Arbeit der Bienenn gibt es keine Mandarinen. (...) und all die Tiere unsres Gartens sehen einer ungewissen Zukunft entgegen." Popokatepetl, "ein Berg von einem Schneck" möchte helfen - doch mit vier Blüten pro Stunde liegt er weit unter der Leistung einer Biene. Und so versuchen alle zu helfen. Doch neben der Langsamkeit gibt es so manche andere hinderliche Eigenschaft, die das Bestäuben der Blüten schwierig macht. Und so wird genascht, gesponnen, geplant. Es zwickt die Pollenhose. Schließlich hat Vince die Nase voll. "Einer für alle!" und so saust er los, zu retten, was zu retten ist. Alle retten letztlich irgendwie gemeinsam. "Und die Bienen genasen und die Früchte gediehen, Vince ward bejubelt (...)."
Nebenbei erfährt der Leser eine ganze Menge über Bienen und ihre Aufgaben neben der Honiglieferung. Sechzehn Fakten über Bienen und Hummeln legen einen Grundstein zur Lektüre: 20-50 kg Blütenpollen pro Jahr für ein Bienenvolk, 8.000 Flugkilometer pro Biene, und mehr. Aber: mit 1.500 Blüten pro Stunde ist die Hummel fleißiger als ihre Kolleginnen - nur das sie keinen Honig produzieren.
Viel Spannendes und Erstaunliches gibt es zu entdecken. Auch in diesem Buch. Doch leider sind die Illustrationen so wuselig wie ein Bienenstock. Textzeilen huschen und sausen durch Grashalme, kleben an Spinnenfäden , strahlend grün in großen Lettern klettern Überschriften am Blattrand nach oben. Buchstaben sitzen neben Stühlen auf Blütenblättern, Zahlen verstecken sich in Zweiggestühl. Hinreißende Kleinstillustrationen, zusammengestellt auf Seiten, die so viel Bunt und Detail nicht halten können.
Man fühlt sich ein bisschen wie Popokatepetl "(...) eine Million Blüten lagen noch vor Popo, und der Frühling schien zu kurz, um sie alle zu bestäuben." Am Ende ist man erst am Anfang, hat vieles nicht gesehen, Textzeilen verpasst, Wissen überblättert. Ein Gewinn für dieses Buch? Oder ein Grund, es Augen verdrehend schnell bei Seite zu legen? Schwer zu sagen. Die Bilder Renate Habingers nehmen gefangen. Alles andere ist eine Frage des Durchhaltens und der inneren Ruhe.