Auf Wiedersehen, keiner Vogel!

Autor*in
Bach, Maja
ISBN
978-3-649-62102-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bach, Maja
Seitenanzahl
32
Verlag
Coppenrath
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Münster
Jahr
2015
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Leider wird in diesem Buch kein sonderlich innovativer literarischer Umgang mit der Thematik der menschlichen Sterblichkeit deutlich.

Beurteilungstext

Dieses Buch wirkt in seiner Gänze leider wie ein enttäuschender Abklatsch vieler vorausgehend verlegter und bereits bekannter, qualitativ jedoch deutlich hochwertigerer Kinderbücher zum Thema Tod, Sterblichkeit und dem möglichen pädagogischen Umgang mit dieser komplexen, schwer zu verstehenden Thematik.

Der Inhalt lässt sich knapp zusammenfassen: Drei Kinder finden einen toten Vogel im Garten, den sie aufbauend auf dem eigenen Weltwissen unter ihrem Kletterbaum beerdigen. Leider werden hier neben der Standardbestattung (Beerdigung) und der Standarderklärung (Tote kommen in den Himmel) keine weiteren Alternativen aufgezeigt. Damit trägt dieses Buch einer vielfältigen Gesellschaft und entsprechend vielfältigen Möglichkeiten des Umgangs mit der menschlichen Sterblichkeit nur ungenügend Rechnung. Von einem zeitgemäßen, innovativen Kinderbuch über den Tod und das Sterben darf mehr erwartet werden als diese einseitige Betrachtungsweise. Auf der sprachlichen Ebene sind es einzig die Dialoge, die naiven Welterklärungen und Äußerungen der Kinder, die der Geschichte einen gewissen Charme verleihen. Sie zeugen von einer liebevollen Authentizität, die die Zielgruppe entsprechend stimmig repräsentiert und für ausreichend Identifikationspotential sorgen dürfte. Die kindlichen Protagonist*innen kommen dabei so liebenswert rüber, dass erwachsene Leser*innen zuweilen gerührt schmunzeln werden.

Die plakativ kolorierten Illustrationen schaffen es jedoch auch nicht, über die weitestgehend einfallslose Narration hinwegzutrösten und das Buch per bildästhetischer Mittel aufzuwerten. Sie wirken etwas zu bunt, etwas zu schrill, zu naiv und daher insgesamt viel zu kitschig. Ein Bilderbuch über den Tod darf die bedrückende Stimmung dessen ruhig etwas mehr transportieren.

Dieses Buch mag insgesamt genügen, um Kindern ein allererstes Verständnis von der menschlichen Sterblichkeit näherzubringen. Ästhetisch wie narrativ bleibt es dabei jedoch weit hinter vergleichbaren Büchern zurück und lässt damit keinen realen Mehrwert erkennen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von S. Ehlers; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 23.06.2016

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