Auf der Suche nach den goldenen Möhren

Autor*in
Sodtke, Matthias
ISBN
978-3-8303-1186-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Sodtke, Matthias
Seitenanzahl
72
Verlag
Lappan
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Oldenburg
Jahr
2012
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Vorlesen
Preis
8,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein toll gestaltetes Titelbild in Gold mit einem Foto im Stil der 1950er Jahre, auf dem sich - wie damals üblich - eine (Hasen-) Sippe aufreiht. Das sieht, zusammen mit dem Titel, nach einer spannenden und witzigen Geschichte aus. Ist es leider dann aber gar nicht, und die "Auflösung" der "goldenen Möhren" ist auch nur allenfalls "gelb".

Beurteilungstext

Der Hase Nulli ist karikaturhaft, aber noch deutlich als Hase mit eiförmigem Körper erkennbar. Dass sein Freund Priesemut ein Frosch sein soll, entnehmen wir dem Text auf dem Buchrücken, deutet doch außer der grünen Farbe (Alien?) nichts auf diese Tierart hin. Während der Hase gern auch die Bücher von Oma Bär liest (brav!), langweilt sich der Frosch. Mit den Worten der Erwachsenen ("Wenn du eine Geschichte liest, kannst du dir in Gedanken vorstellen … ganz schön spannend!") versucht ihn sein lesender Freund zum Selbstlesen zu ermuntern - aber (noch!) vergeblich. Pädagogisierenden Text mögen auch kleine Kinder schon nicht.

Die gute Idee mit den Fragen zu einer vier Drittel Bildseite - auf dem staubigen Boden kann man eine Spur verfolgen und beantworten, was Priesemut sich alles angeschaut hat - wird durch logische Fehler weniger gut: Ein Klavier passt niemals durch diese kleine Bodenluke und: Wer sein Eingemachtes statt im kühlen und dunklen Keller auf dem warmen Dachboden direkt neben der hellen Fensterluke aufbewahrt, muss sich nicht über mangelnde Haltbarkeit beklagen.

Auch die Sache mit dem Stammbaum hat einen Haken: Entweder geht man von einem "Stammvater" aus und entwirft seine Nachkommen, oder aber man schaut, zum Beispiel von sich selbst, zurück auf die immer verzweigter werdenden Ahnen: ein Elternpaar, zwei Großeltern, vier Urgroßeltern usw. Hier wird eine Mischform gewählt, wobei die "Häsin Bumbum" gar neben dem Baum in der Luft hängt.
Die Reihe vieler solcher Fehler, die zugegeben zuhörende Kinder sicher nicht merken, lässt sich noch leicht fortsetzen. Und sie sind ärgerlich, diese Fehler, weil man die Kinder durchaus Ernst nehmen darf und ihnen - auch wenn es sich um sprechende, geschlechtsneutrale Tiere handelt - logisch schlüssige Geschichten und Bilder liefern.

Dazu gehört auch die Rückwärtssprache. Für selbst lesende Kinder gibt es deutlich bessere Geschichten, für nur zuhörende Kinder macht die Aneinanderreihung von Buchstaben keinen Sinn, weder vorwärts noch rückwärts. Und das Wort "Arschbombeee" wird hinten auf den der Es betont, und so wurde es bestimmt nicht gerufen.

Insgesamt trotz guter Ideen leider nur eingeschränkt empfehlenswert.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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