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Teaser

Der 13-jährige Joshua lebt mit seiner Mutter und seinem Stiefvater in einer künstlich errichteten jüdischen Siedlung an der Grenze zum Gebiet der Palästinenser. Eine Mauer trennt die Gebiete. Eines Tages findet er einen Tunnel, der unter dieser Mauer auf die andere Seite führt. Seine Neugier ist geweckt und er kriecht durch den Tunnel, ohne zu ahnen, dass sich damit sein ganzes Leben ändern wird.

Beurteilungstext

Joshua, ein israelischer Junge, lebt in einer der neuen Siedlungen, die durch eine hohe Mauer vom Gebiet der Palästinenser getrennt sind. Er wohnt in einem komfortablen Haus gemeinsam mit seiner Mutter und seinem Stiefvater. Das Verhältnis zu seinem Stiefvater ist gespannt, denn er vertritt oft radikale Ansichten, die Joshua ablehnt. Das Leben in der Siedlung ist recht eintönig, bis er eines Tages einen Tunnel entdeckt, der ihn auf die andere Seite der Mauer führt. Wilde Gerüchte gibt es über das Leben jenseits der Mauer und Joshua ist neugierig. Welcher Gefahr er sich aussetzt, ist ihm zunächst nicht so ganz bewusst. Erst als er verfolgt und gejagt wird, merkt er, wie gefährlich die Situation wirklich ist. Gerade noch rechtzeitig erhält er Hilfe von Leila, einem gleichaltrigen palästinensischen Mädchen. Sie versteckt ihn und zeigt ihm später den Weg zurück. Verletzt und völlig von den Ereignissen erschüttert gelangt Joshua wieder nach Hause. Er kann das Leben auf der anderen Seite nicht vergessen. Er hat Gewalt erlebt, aber auch uneigennützige Hilfe. Joshua will sich mit Lebensmitteln bei Leila bedanken und begibt sich erneut auf den gefährlichen Weg durch den Tunnel. So lernt er Leilas Vater und dessen Lebensgeschichte kennen. Langsam versteht er die Probleme und versucht auf seine Weise zu helfen.
Dem Autor gelingt es sehr gut, dieses schwierige Thema einem jugendlichen Publikum nahezubringen. Joshua als Protagonist ist sympathisch, intelligent und hat die typischen Probleme eines 13-jährigen, der seinen eigenen Weg sucht und gegen die autoritäre Art seines Stiefvaters rebelliert. Er versucht hinter das Geheimnis der Mauer zu kommen, der er dauernd begegnet und will sich seine eigene Meinung bilden. William Sutcliffe hat die Geschichte glaubhaft, natürlich und überzeugend erzählt. Er zeigt, dass Gewalt egal auf welcher Seite keine Lösung ist. Das Buch ist realistisch und macht am Ende Hoffnung, auch wenn es kein Happy End gibt. Insgesamt ist es ein sehr empfehlenswertes Buch, das zum Nachdenken anregt, spannend geschrieben ist, und das schwierige Thema hervorragend umsetzt. Daher ist es nicht nur für junge Leser eine Empfehlung.