Au weia

Autor*in
Eggermann, Vera
ISBN
978-3-907588-39-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Eggermann, Vera
Seitenanzahl
Verlag
Bajazzo
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2003
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Lena ist allein zu Hause. Sie fängt an mit der Schere zu schnippeln: an der Serviette, an der Tischdecke - au weia! Was wird die Tante sagen, wenn sie zurückkehrt?

Beurteilungstext

Lena ist allein zu Hause. Bevor die Tante wegging, hat sie Lena ermahnt, keinen Unsinn zu machen. Aber Lena hat Lust, mit der Schere zu schnippeln. Erst kommt die Serviette an die Reihe, dann wird das Tischtuch in drei Teile geteilt. Lena holt sogar ein Beil, um den Tisch zu spalten, doch der widersteht.Plötzlich fühlt Lena sich elend und schuldig. Die Tante kehrt zurück und ist erschrocken:”Au weia!” Doch Lena bringt alles wieder in Ordnung. Morgen, sagt die Tante, will sie ausgehen und Lena darf mitkommen.
Allein zu Hause - junge Leser(innen) können die Situation nachvollziehen und sich in Lena hineinversetzen. Das Gefühl von Lust am Verbotenen, das Lena packt, werden sie kennen, möglicherweise auch den Katzenjammer danach. Die Tante, die Lena ertappt, löst den Konflikt mit Besonnenheit und gibt Lena die Chance zur Wiedergutmachung. Der Schlusssatz (“Morgen muss ich zum Frisör...Du kommst doch mit, Lena?”) deutet auf Einsicht hin - die Tante hätte Lena doch wohl nicht allein lassen dürfen.
Der Text ist einfach und sagt doch alles aus. Ein Beispiel: Die allein gelassene Lena begleitet ihr Tun mit Singen, und ihre Gedanken und Absichten werden den Leser(inne)n evident- ein gelungener Kunstgriff. Die Illustrationen gehen über den Text hinaus. Sie kommentieren und verstärken das Geschehen. Beispielsweise taucht eine von Bild zu Bild wachsende Schar kleiner Teufelchen auf, die Lenas Taten beifällig verfolgen und am Ende wieder verschwinden-sichtbarer Ausdruck von Lenas anarchischen Lustgefühlen.
Nach dem Lesen oder Vorlesen können sich zwanglos und ohne Moralisieren Gespräche ergeben. Oder Kinder gehen in den farbenfrohen doppelseitigen Bildern auf Entdeckungsreise.

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Diese Rezension wurde verfasst von ds.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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